Ohne Cloud Traffic war die konventionelle WAN-Architektur ausreichend: Der Datenverkehr lief von einem zentralen Rechenzentrum über Weitverkehrsstrecken zu den Nutzern in den Firmenniederlassungen und wieder zurück. Die Art und das Volumen des Datenverkehrs ließen sich in seiner solchen Infrastruktur weitgehend vorhersagen und kontrollieren. Die Cloud jedoch verändert alles.
Laut Silver Peak sind die Verkehrsmuster von Cloud-Anwendungen chaotisch und schwer vorhersehbar. Software-Defined WANs bieten neue Ansätze, da Sie eine flexible, maschenförmige Overlay-Struktur auf Basis preisgünstiger Internet-Verbindungen nutzen, um Außenstellen in das Corporate Network einzubinden. Voraussetzung dafür ist das Wissen, welche Datenströme über das Netzwerk laufen und welche Applikationen die User einsetzen. Das gilt vor allem für Cloud-Services, auf die einen immer größeren Anteil des Netzwerkverkehrs beanspruchen.
Problematisch sei dabei, dass die IT-Abteilung oft gar nicht weiß, wie viele und welche Cloud-Dienste im Unternehmen genutzt werden. In einer Studie des US-amerikanischen Beratungshauses ZK Research von 2015 räumten 96 Prozent der Unternehmen ein, dass in ihrem Unternehmensnetz Cloud-Dienste im Einsatz sind, die ohne Wissen der IT-Abteilung implementiert wurden. In einem besonders drastischen Fall schätzte ein CIO die Zahl der "illegalen" Cloud-Anwendungen in seinem Unternehmen auf etwa 30 - in Wirklichkeit waren es mehr als 600.