BONN: Wenn Unternehmen aufgekauft werden, prüfen die Käufer vorher deren Bilanzen und Finanzen auf Herz und Nieren. Zukünftig wird jedoch neben der Bewertung aus bilanzieller und steuerlicher Blickrichtung noch eine weitere Bewertung immer wichtiger werden: die "Market Due Dilligence", eine Überprüfung der Wettbewerbsposition. Das prognostiziert das Beratungsunternehmen Simon, Kucher & Partner in Bonn. "Seit etwa drei Jahren gewinnen für Investmentbanken, Venture-Capital-Firmen sowie Industriefirmen, die eine Übernahme planen, die Informationen zur Markt- und Wettbewerbssituation des zu akquirierenden Unternehmens eine maßgebliche Rolle", erläutert Karl-Heinz Sebastian, Gründungsmitglied von Simon, Kucher & Partner. Market Due Dilligence verfolgt drei Ziele:- Die Zukunftsperspektive eines Unternehmens im Wettbewerbsvergleich wird analysiert.
- Der Markt, in dem das Unternehmen agiert, wird daraufhin abgeklopft, wie robust und zukunftsträchtig er ist.
- Mögliche Synergien werden bewertet.
Im Gegensatz zu einer Bewertung der Bilanz kommen die Daten für diese Bewertung nicht aus dem Unternehmen selbst, sondern aus dem Markt. Befragt werden dazu aktuelle und potentielle Kunden des Unternehmens in Hinblick auf Stärken und Schwächen im Markt. Eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg der Bewertung ist natürlich die richtige Auswahl der Gesprächspartner und die Prüfung der Information auf Plausibilität. (is)