Sind 10.000 Watt genug?

20.11.2003

Ein Server mit nur einer Höheneinheit (1U) kann bis zu 250 Watt Verlustwärme produzieren. Damit sind beispielsweise bei einer Cluster-Anwendung mit 40 Servern bis zu 10.000 Watt Abwärme schnell abzuführen. Zum Vergleich: Ein modernes Einfamilienhaus lässt sich mit dieser Wärmemenge auch im tiefsten Winter behaglich heizen.

Speziell für solche Fälle hat die Knürr AG einen Luft-Wasser-Wärmetauscher entwickelt. Ein Luftleitsystem bringt dazu vorgekühlte Luft direkt an die frontseitigen Ansaugkanäle der einzelnen Server. Vom rückseitigen Kanal wird die erwärmte Luft in den Luft-Wasser-Wärmetauscher befördert, wo der Kaltwasserkreislauf des Gebäudes den Wärmestrom aufnimmt. Neben der enormen Kühlleistung von 10.000 Watt bietet das System weitere Sicherheitsaspekte.

Eine direkte Wasserkühlung der einzelnen Server ist durch die niedrige Zulufttemperatur nicht erforderlich. Damit gefährden keine flüssigkeitsführenden Baugruppen die empfindlichen Serverplatinen. Außerdem lassen sich so Standardserver verwenden, Umbauten sind nicht erforderlich. Weiterhin wird durch die geschlossene Bauweise - der Luftstrom zirkuliert nur innerhalb des Serverschrankes - sichergestellt, dass keine weitere Wärme den Serverraum aufheizt. Eine teure Klimaanlage kann deshalb in den meisten Fällen entfallen, was auch die Betriebskosten reduziert. Der Serverschrank bietet Platz für Server im 19-Zoll-Format bei einer maximalen Tiefe von 1.200 Millimeter.

Hans-Jürgen Humbert

Meinung des Redakteurs

Im Gegensatz zu einem klimatisierten Raum kann die Lösung von Knürr um einiges preiswerter sein. Das ist aber von Fall zu Fall zu entscheiden. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil des Serverschranks ist jedoch: Umbauten an den eingesetzten Servern sind nicht notwendig.

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