Studie

Sind Tablets in den Unternehmen schon angekommen?

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 
Jeder Manager, der etwas auf sich hält, läuft schon seit Monaten mit einem Tablet unter dem Arm durch die Gänge - so möchte man zumindest meinen. Die Realität sieht derzeit jedoch noch anders aus.

Jeder Manager, der etwas auf sich hält, läuft schon seit Monaten mit einem Tablet unter dem Arm durch die Gänge - so möchte man zumindest meinen. Die Realität sieht derzeit jedoch noch anders aus. Wie eine repräsentative Trendstudie von Pierre Audoin Consultants (PAC) im Auftrag von Microsoft Deutschland ergeben hat, werden Tablets in deutschen Unternehmen bislang nur wenig genutzt, haben jedoch künftig ein hohes Marktpotenzial. PAC hat 151 IT-Leiter und Geschäftsführer in deutschen Unternehmen danach gefragt, welche Personengruppen im Unternehmen derzeit Tablets nutzen und wie sie die künftige Tablet-Nutzung einschätzen.

Kleine Unternehmen haben die Nase vorn

Foto: PAC

Die Befragung zeigte, dass vor allem kleinere Unternehmen bereits mit Tablets arbeiten. In Betrieben von 50 bis 249 Mitarbeitern nutzt bereits jedes fünfte Unternehmen (18 Prozent) bereits Tablets. Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitern sind dagegen noch zurückhaltender und nur 10 Prozent geben an, Tablets einzusetzen - während 25 Prozent erklären, das Thema werde noch diskutiert. Das könnte daran liegen, dass 60 Prozent der Unternehmen keinen erkennbaren Mehrwert in der Nutzung von Tablets in Unternehmen sehen. Vor allem große Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern werden oft noch von fehlender Sicherheit und Compliance gehemmt und 56 Prozent der Unternehmen mit 250 bis 499 Mitarbeiter erhalten von der IT-Abteilung keine Freigabe.

Vertrauen in die Betriebssysteme

53 Prozent der befragten ITK-Verantwortlichen sind der Meinung dass das Tablet-Betriebssystem von Research in Motion am besten für den Business-Einsatz tauglich ist. Vor allem Mitarbeiter großer Unternehmen geben diese Einschätzung ab, was von den Erfahrungen mit den RIM-Smartphones und den dazugehörigen Blackberry Enterprise-Server-Lösungen herrühren mag. Denn das PlayBook, der erste Tablet des Herstellers, wird erst am 14. Juni 2011 erscheinen und kann bisher lediglich vorbestellt werden.

Während das Apple iOS und Windows Phone 7 noch von 23 beziehungsweise 20 Prozent der Befragten als sehr gut oder eher gut bewertet werden, trauen sie Googles Android-Betriebssystem und HPs WebOS im Business-Umfeld nur wenig zu. 28 Prozent halten Android für eher nicht businesstauglich und zur Beurteilung von HPs WebOS sahen sich sogar 72 Prozent gar nicht in der Lage.

Anforderungen der Unternehmen

Die von den meisten Unternehmen (55 Prozent) angegebene wichtige Anforderung in Verbindung mit Tablets ist die Nutzungsmöglichkeit von Microsoft-Office-Programmen. Diese Funktion ist aktuell bei den meisten Tablets, die auf iOS oder Android basieren, nur sehr eingeschränkt gewährleistet. Lediglich die wenigen Geräte mit Windows 7 ausgestattet sind, garantieren in diesem Zusammenhang die einfachere Nutzung von Office-Programmen. Fast genauso wichtig ist den Unternehmen die Nutzung von webbasierten Anwendungen wie Google Apps, Salesforce.com oder Microsoft Office Web Apps. Auf diese Zugriffe legen 54 Prozent der Unternehmen wert (siehe Grafik).

Nach dem erwarteten Mehrwert von Tablets im Unternehmen geben 78 Prozent der ITK-Verantwortlichen den Empfang und Versand von E-Mails an und an zweiter Stelle steht die Präsentation von Dokumenten wie beispielsweise Vertriebsmaterialien. Demzufolge werden der Vertrieb und Außen-/Kundendienst als die Abteilungen angegeben, die am meisten von der Nutzung von Tablets profitieren. Erst danach folgen, die Geschäftsführung und die ITK-Abteilung.

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