Site Assure: eine Lösung,die Ressourcen sparen hilft

25.05.2001
Laut einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Infonetic Research büßen Unternehmen mit über 1.000 Beschäftigten durchschnittlich zwei Prozent ihres Umsatzes aufgrund von vermeidbaren Netzwerkfehlern ein. Eine Lösung zum Beheben dieses Missstandes bietet beispielsweise die kanadische Platform Computing Corporation.

Es ist wohl der Traum eines jeden Systemadministrators, genau zu wissen, wie die IT-Ressourcen im Unternehmen genutzt werden. Noch schöner wäre es natürlich, wenn sie möglichst effizient zum Einsatz kämen. All dies soll nun mit "Site Assure" Wirklichkeit werden. Die Software von Platform Computing überwacht nämlich das IT-System und löst bei Bedarf die auftauchenden Probleme. Im Juni soll nun die neue Version des Programms auch in Deutschland auf den Markt kommen.

Kein System-Management im herkömmlichen Sinne

Bei Site Assure handelt es sich aber nicht um eine System-Management-Lösung à la HP Openview oder BMC Patrol. Vielmehr stellt sie eine sinnvolle Ergänzung zu diesen großen Suites dar. Denn Site Assure basiert auf einem Netz von Agenten, die relativ selbständig agieren können.

So kann beispielsweise ein auf einer Windows-NT-Workstation schlummernder Agent merken, dass mit diesem System etwas nicht stimmt. Daraufhin erwacht er zum Leben, blockt alle an die-sen Rechner gerichteten Anfragen ab, wartet, bis alle laufenden Programme ordnungsgemäß beendet sind und bootet daraufhin den Rechner neu. So gehen keine Daten verloren, und der kurzfristige Ausfall eines Rechners im Netzwerkverbund fällt nicht wei-ter ins Gewicht.

Genauso funktioniert es übrigens mit Agenten auf Netzwerkkomponenten wie Switches oder Routern, Datenbanken von Oracle, Microsoft oder My SQL, aber auch mit gängigen Web-, Mail- und FTP-Servern: Sobald ein vorgegebener Trigger-Wert überschritten wird, werden die Agenten aktiviert. Nur in diesem besonderen Fall kommunizieren sie mit der Konsole und verursachen zusätzlichen Datenverkehr. Dies ist bei konventionellen System-Management-Suites natürlich anders, hier tauschen die einzelnen Komponenten eines Netzwerks ständig Informationen mit der Zentraleinheit aus.

So behauptet ferner die Platform Computing Corp., ihre Site Assure Suite käme den Kunden billiger als die oben erwähnten System-Management-Pakete. Doch ganz billig ist das ganze nicht gerade, jährlich fallen etwa Nutzungsgebühren von rund 360.000 Mark an, hinzu kommen noch die Kosten für die Wartung. Immerhin arbeitet das Sys-tem dafür Plattform-übergreifend, es kann unter Windows NT/2000, Sun Solaris, IBM AIX, HP-UX und Linux eingesetzt werden.

Obwohl erst seit einem Jahr in Deutschland tätig, kann Platform Computing hierzulande bereits auf einen starken Partner zählen. Es handelt sich dabei um Science Computing, ein Spin-off der Universität Tübingen. Zwei bis vier weitere Sys-temintegratoren könnten die Kanadier allerdings noch gebrauchen.

www.science-computing.de

www.siteassure.com

www.platform.com

ComputerPartner-Meinung:

Auch wenn Platforms Marketier Alain Widmer behauptet, Site Assure könnte bereits in einem Mini-Netzwerk mit gerade mal zehn Rechnern seine Stärken ausspielen, so ist das ins Reich der Fabel zu verweisen. Denn welcher Betreiber eines solchen Netzes könnte 360.000 Mark (jährlich!) für derartige Software aufbringen? Hier hat Widmer um mindestens Faktor zehn zu tief gegriffen.

Für größere Corporate Networks, die eine Vielzahl an rechenintensiven Aufgaben zu bewältigen haben,, etwa im Cax-Umfeld, ist Site Assure aber eine überlegenswerte Option. Denn dort werkeln meist schon die großen System-Management-"Maschinen" von Tivoli, CA oder HP. Platform Computings Software gilt als interessante Ergänzung zu diesen Suites. (rw)

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