Skepsis bei Crashkursen

03.04.1999

MÜNCHEN: Wer glaubt, im leergefegten IT-Markt mit schnell absolvierten Multimedia-Crash-Kursen eine Arbeitsstelle als Online- oder Offline-Produzent ergattern zu können, irrt. Trotz gegenteiliger Behauptungen zahlreicher Aus- und Weiterbildungsträger stehen die Bewerbungschancen für branchenfremde Multimedia-Absolventen nach meist einjährigen, oft von Arbeitsämtern geförderten Fortbildungskursen schlecht. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, zählen zu den unverzichtbaren Voraussetzungen für eine Einstellung neben der Spezialisierng auf Programmierung, Gestaltung oder Projektmanagement berufsspezifische Kenntnisse. Wer dagegen nach dem Studienende oder -abbruch ohne solche Kenntnisse durch einen Multimediakurs geschleust werde, könne mit dem Abschlußzertifikat meist wenig anfangen: "Zu praxisfern und zu wenig erfahrene Dozenten", faßt die Personalchefin des Berliner Multimedia-Anbieters Pixelpark ihre Erfahrungen mit Crashkursen zusammen.Die rund 560 im Deutschen Multimediaverband (DMMV) zusammengeschlossenen Firmen, sind gerade dabei, die zirka 200 Weiterbildungsträger auf Qualitätsstandards hin zu prüfen. Dazu zählen vor allem praxiserfahrene Dozenten, technisch aktuelle Computerarbeitsplätze, nicht mehr als 25 Teilnehmer pro Kurs, Beratungsgespräche mit Bewerbern und Vermittlungsreferenzen für bisherige Kursteilnehmer.

Mittels dieser freiwilligen Qualitätsüberprüfung sollen Ausbildung und Berufsperspektive derjenigen, die sich in Deutschland für die geschätzten rund 30.000 neuen Multimedia-Arbeitsplätze bewerben, verbessert werden. (wl)

Die zuhauf beworbenen Multimedia-Crahkurse eröffnen nicht unbedingt die neuen Berufschancen.

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