Sky: mit Komponentendistribution doch noch Geld verdienen

13.09.2001
Komponentendistribution ist ein schwieriges Geschäft: Knappe Margen, täglich sich ändernde Preise und Verfügbarkeiten machen den Handel mit diesen Produkten zu einem Risikogeschäft. Der Düsseldorfer Komponenten-Disti Sky Electronics besteht bereits seit 1996 in diesem Umfeld.

Stöhnen und Jammern kommen dem Management der Sky Electronics auch im sonst so trüben Geschäftsjahr 2001 nicht über die Lippen. Die beiden Geschäftsführer Anton Mayr und Sven Timpe, verantwortlich für Einkauf und Logistik, beurteilen ihren Geschäftsverlauf im laufenden Jahr übereinstimmend als "stabil". "Wir können das natürlich auch anhand unserer Zahlen belegen - unsere geplante Umsatzsteigerung werden wir auf jeden Fall erreichen", so Mayr, Gründer der Sky Electronics in Düsseldorf. Immerhin will das Unternehmen 2001 rund 220 Millionen Mark umsetzen. Im Vorjahr waren es 154 Millionen Mark, 1999 105 Millionen Mark.

Hinter der Sky Electronics GmbH in Düsseldorf stehen als Geschäftsführer und Eigentümer Anton Mayr, 39, Sven Timpe, 34, Christoph Gaier, 30, zuständig für Einkauf und Vertrieb, Uwe Ernst, 32, Leitung Vertrieb, sowie Dirk Thomas Neumann, 33, Leitung Finanzen. Die fünf ITler hatten bereits vorher gemeinsam zwei Jahre lang bei einem Düsseldorfer PC-Großhändler, an dem sie minderheitsbeteiligt waren, zusammengearbeitet.

Sky arbeitet mit steigenden Margen

Angefangen hat Sky 1996 mit dem Komponenteneinkauf: "Das war von Anfang an unserer Gebiet: In den Folgejahren haben wir diesen Bereich immer weiter ausgebaut und das Produktportfolio erweitert", erzählt Timpe. Auch die Mitarbeiterzahl hat sich dementsprechend bei Sky erhöht: von drei auf heute 53 Mitarbeiter. Seine Kundenzahl aus dem klassischen Fachhandel, Assemblierer und kleinere Systemhäuser, beziffert das Unternehmen heute auf rund 1.800 Wiederverkäufer. Die Erwartungen für das vierte Quartal sind in Düsseldorf durchaus positiv: "Wir werden als Minimum die gleiche Steigerung wie im Vorjahr erreichen: zwischen 70 und 80 Millionen Mark", prognostiziert Timpe zuversichtlich. Außerdem habe man bei Sky die Margen im Komponentengeschäft durchaus erhöhen können. "In unserer Gründungsphase war der Margendruck sehr hoch. Das heißt, wir sind unter schlechten Markt-Voraussetzungen gestartet und haben mit sehr schlanken Strukturen angefangen, die wir bis heute beibehalten haben", begründet Mayr die bessere Margensituation im Vergleich zu manchem Wettbewerber.

Zudem arbeite man im Team mit fünf Eigentümern, was den Vorteil habe, dass die Verantwortung verteilt sei und dadurch eine schnelle und flexible Entscheidungsfindung möglich sei. Mayr führt weiter aus: "Im Schnitt rechnen wir mit 4,5 Prozent Marge. Aber das schwankt natürlich: Je mehr CPUs wir beispielsweise in einem Monat verkaufen, desto geringer ist natürlich auch, was unter dem Strich übrigbleibt", sagt Timpe.

Als Wettbewerber bezeichnen die Sky-Manager zwar die Broadliner, "aber nicht als Konkurrenten". Denn mit Ingram Macrotron oder Computer 2000 mache man auch Geschäfte und unterhalte eine Lieferantenbeziehung. Als Kontrahenten sieht man in Düsseldorf dagegen Astra Datentechnik aus dem Kölner Umland. "Wir pflegen einen guten Kontakt zu den Astra-Mitarbeitern, aber keine Geschäftsbeziehungen. Und schließlich sind beide Distributoren - Sky und Astra - nach wie vor unabhängige Unternehmen. In unserer Brache ist das mittlerweile eine Seltenheit", meint Mayr.

www.sky-web.de

ComputerPartner-Meinung:

Verglichen mit anderen IT-Segmenten sind die Margen im Komponentengeschäft nur dünn. Es schon eine Kunst, in diesem schwierigen Umfeld seine Erträge im Auge zu behalten und die Verdienstspanne stabil zu halten. (ch)

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