Smartphone und Tablet-PC als neue Arbeitswerkzeuge

Smart Mobility bringt Bewegung in Unternehmen

Key Account Manager bei Atos
Kundenbeziehungen verbessern, Prozesse optimieren und insgesamt flexibler am Markt agieren – die Wettbewerbsvorteile und neuen Umsatzchancen, die durch Smart Mobility entstehen, sind immens. Denn fast jeder Geschäftsbereich profitiert davon, wenn individuell relevante Informationen auch auf dem Smartphone oder Tablet-PC in real-time verfügbar sind und bearbeitet werden können.

Entsprechende Projekte sind in allen Branchen zu finden: angefangen bei innovativen Kundenservices im Einzelhandel über neue Modelle der Patientenversorgung im Gesundheitswesen bis hin zu optimiertem Produktions- und Vertriebsmanagement in Echtzeit in der Fertigungs- und Prozessindustrie.

Die Praxis zeigt: Bei Smart Mobility kommt es nicht auf die Unternehmensgröße an. Vielmehr können große Unternehmen ebenso wie Mittelständler einen messbaren Mehrwert daraus ziehen - in Form von Umsatzsteigerung, verbesserter Produktivität, beschleunigter Reaktionsfähigkeit und höherer Kundenbindung. Oft haben KMUs (kleine und mittelgroße Unternehmen) Vorteile, da sie solche Projekte schneller umsetzen können - aufgrund kürzerer Entscheidungswege und weniger komplexer IT- und Prozessstrukturen. Zudem können viele Smart Mobility-Projekte innerhalb kürzester Zeit in Form von Cloud-Services realisiert und gegen monatliche Gebühren zur Verfügung gestellt werden.

Das bedeutet, für eine sehr breite Palette an mobilen Geschäftsanwendungen fallen nur geringe bis keine Investitionskosten für IT-Infrastrukturen an. On demand können viele Funktionalitäten einer kompletten Smart Mobility Suite genutzt werden, was gerade kleinen und mittleren Unternehmen entgegenkommt. Aber auch große Unternehmen begrüßen es, wenn das eigene Rechenzentrum nicht durch zusätzliche Systeme für mobile Kommunikation belastet wird.

Hin zum neuen Geschäftsmodell

Cloud Computing, soziale Netzwerke und der immer umfassendere Einsatz leistungsstarker mobiler Endgeräte heizen die entscheidende Frage an: Wie kann aus Datenmassen ein messbarer Mehrwert geschaffen werden? Befeuert wird diese Herausforderung durch zwei neue Entwicklungen: Zum einen arbeiten Unternehmen immer stärker zusammen und bündeln Angebote für Kunden.

Das heißt, die Wertschöpfungsketten vieler Märkte wandeln sich von linearen Anbieter-Kunden-Beziehungen zu multifunktionalen Ökosystemen auf Internet-Plattformen. Aus dieser plattformbasierten Kooperation stimulieren Händler und Serviceanbieter untereinander Umsätze und lernen jeweils aus dem Endverbraucherverhalten anhand von vernetzten Transaktions- und Interaktionsdaten aus unterschiedlichen Zusammenhängen.

Sind die technischen und organisatorischen Herausforderungen erst gemeistert, dann eröffnen mobile Endgeräte neue Umsatzchancen und Wachstumsmöglichkeiten.
Sind die technischen und organisatorischen Herausforderungen erst gemeistert, dann eröffnen mobile Endgeräte neue Umsatzchancen und Wachstumsmöglichkeiten.
Foto: Robert Kneschke - Fotolia.com

Zum anderen ist das "Internet of Things" (IoT) keine Zukunftsvision mehr. Die Vernetzung von Sensoren im eigenen Zuhause, in Städten, auf Transportwegen, in alltäglichen Dingen und in Produktionsanlagen steigt rasant und wird Teil der multifunktionalen Ökosysteme. Dies verleiht dem Begriff Big Data eine neue Dimension. Da sich die Leistungen und Kapazitäten für Analysetechnologien parallel mitentwickeln, ist es eine Frage der Kreativität, welche Geschäftsmodelle daraus entstehen. Klar ist: Sie werden auf Transaktionen über mobile Endgeräte ausgerichtet. Schließlich sind Smartphones und Tablet-PCs für die meisten zu ständigen Begleitern geworden und für Einkäufe sowie die persönliche Organisation im Privat- und Berufsleben nicht mehr wegzudenken.

Entscheidend für den Erfolg der Geschäftsmodelle multifunktionaler Plattformen ist, dass jeder Teilnehmer ein für sich profitables Konzept entwickelt und daraus auch Geschäftsvorteile für die angebundenen Partner entstehen. Die heutigen Internet-Konzepte weisen auf mögliche Ansätze hin: So sind Freemium-Modelle geeignet, große Communities zu schaffen, die der schnellen Markenbildung auf globaler Ebene dienen. Ähnlich funktionieren werbefinanzierte Angebote. Quersubventionierte oder "Low-cost"-Modelle haben zum Ziel, bei niedrigen Einstiegsschwellen Kunden im Nachgang zum Kauf zusätzlicher Services zu bewegen. Kostenpflichtige nutzungsbasierte Modelle oder Abonnements für Leistungen fokussieren eine langfristig hohe Kundenbindung.

Komplexität managen und Sicherheitsvorkehrungen treffen

Doch mit den neuen Möglichkeiten steigen auch die Risiken. Eine zentrale Aufgabe besteht darin, die Sicherheitsvorkehrungen auf die Fallstricke der mobilen Kommunikation zu erweitern. Dabei gilt es, Verlust oder Diebstahl von Corporate Smartphones und Tablet-PCs ebenso zu berücksichtigen wie Mechanismen, um Angriffe aus unsicheren Netzverbindungen unterwegs abzuwehren. Die Verwaltung mobiler Endgeräte mit Mobile-Device- beziehungsweise Mobile-Application-Management-Lösungen bietet bereits grundlegende Sicherheitsfunktionen.

Dazu gehören Verschlüsselungen von mobilen Speicherplatten und die Möglichkeit, Daten auf verlorenen Geräten durch Fernzugriff zu löschen. Neben den technischen Fragen sind auch organisatorische Herausforderungen zu lösen. Etwa wenn es darum geht, in welchem Umfang Mitarbeiter das Firmen-Handy für private Zwecke nutzen dürfen.

Woran erkennt man gute Dienstleister?

Smart Mobility erfordert Expertenwissen aus unterschiedlichsten Fachbereichen. Technisch gesehen kombiniert Smart Mobility plattformbasierte Entwicklungs- und Management-Umgebungen für mobile Applikationen mit Cloud-Infrastrukturen, die in bestehende heterogene IT-Systeme und Unternehmenssoftware integriert werden.

Taktisch führt Smart Mobility zu einem neuen Blick auf die strategische Entwicklung eines Unternehmens, die alltäglichen Abläufe, die Reaktionsgeschwindigkeit und nicht zuletzt die Kundenorientierung. Hier gilt es, nicht nur das eigene Unternehmen, sondern auch die mobilen Strategien der Wettbewerber im Auge zu behalten. Organisatorisch wirft Smart Mobility neue Fragen zum Vertrauensverhältnis zwischen Mitarbeitern und Unternehmen auf: Arbeitszeiten und -strukturen müssen neu definiert und veränderte Formen der Zusammenarbeit gelebt werden.

Wer das Thema Mobilität als strategischen Wettbewerbsvorteil einstuft, sollte sich deshalb für einen herstellerunabhängigen Dienstleister beziehungsweise Lösungsanbieter entscheiden, der nicht nur Referenzen für mobile Geschäftsanwendungen vorweisen kann. Wesentlich ist auch ein umfassendes Verständnis für das eigene Geschäftsfeld, die Besonderheiten der Branche und die Größenordnung des Vorhabens. (rw)

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