Verdacht und Kontrolle

Smartphones fördern das Hinterherschnüffeln in Beziehungen

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Knapp ein Drittel lesen heimlich E-Mails oder SMS des Partners – eine Folge der zunehmenden Verbreitung von Smartphones.

Smartphones und andere internetfähige Gadgets fördern das gegenseitige Ausspionieren in Beziehungen. Laut einer aktuellen Umfrage von Retrevo lesen 38 Prozent der unter 25-Jährigen bzw. 29 Prozent aller Befragten heimlich E-Mails oder SMS des Partners. Zwar hat es immer Misstrauen innerhalb von Beziehungen gegeben, doch die Verbreitung von Handys und Notebooks macht es offenbar um einiges leichter, dem anderen hinterherzuschnüffeln.

Retrevo befragte Männer und Frauen, ob sie schon einmal die Nachrichten des Partners hinter dessen Rücken gelesen hätten. Dabei zeigte sich, dass Frauen ein klein wenig mehr zur Spionage tendieren als Männer. 33 Prozent der weiblichen Umfrageteilnehmer sagten, sie würden ihrem Partner nachschnüffeln, bei den Männern waren es 30 Prozent.

"Die Möglichkeiten der zwischenmenschlichen Kommunikation haben sich in den vergangenen Jahren massiv verändert und immer stärker ins Web verlagert. Man kann heute viele Menschen online kennenlernen – schnell und bequem von zuhause aus", so Beziehungsexpertin Caroline Erb von Parship. Das bringe Vorteile mit sich, könne beim Einzelnen aber auch Eifersuchtsgefühle verstärken. "Ob jemand generell misstrauisch ist, hängt von der Persönlichkeit ab, weniger von virtuellen Gegebenheiten"; meint Erb.

Schaut man nur auf die Gruppe der verheirateten Paare zeigt sich ein ähnliches Bild. 36 Prozent der befragten Ehepartner gaben an, Mails, Anrufprotokolle oder Textnachrichten des anderen zu lesen. "Früher konnte man ein Telefonat belauschen oder heimlich einen Brief öffnen. Heute haben sich einfach die 'Beweismittel' verändert", glaubt Erb. So oder so solle sich jeder im Klaren sein, was man dann mit diesem "Beweis" anfängt und was dies für eine Beziehung bedeutet, gibt die Expertin zu bedenken.

Von allen Befragten gaben neun Prozent an, dem Partner nachspioniert und dabei einen Seitensprung entdeckt zu haben. Bei den unter 25-Jährigen waren es zehn Prozent, die den Betrug des Freundes oder der Freundin auf diese Weise herausfanden. Bei älteren Paaren hingegen sind es laut der Erhebung nur drei Prozent, die schon einmal einem Seitensprung auf diese Weise auf die Schliche gekommen sind. Viele der Betrogenen haben infolge ihre Beziehung beendet. (pte/tö)

Zur Startseite