SNI geht mit Popeye und Spinat auf Apple-Jagd

24.04.1998

AUGSBURG: Nach sechs Monaten hat die PC-Division von Siemens Nixdorf die Hälfte des angestrebten Jahresabsatz im Sack. Jetzt gehen die Augsburger die Apple-Nutzer an.Trotz oder gerade aufgrund der CeBIT war der März für uns ein Rekordmonat", freut sich Ernst Holzmann, Mitglied der Geschäftsleitung bei der Siemens Nixdorf Informationssysteme AG in Augsburg. Rund 120.000 Rechner hat SNI seinen Angaben zufolge im März abgesetzt. In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres (30.9.) verkauften die Augsburger etwa 700.000 PCs. Das klingt gut. Aber: Im vorherigen Geschäftsjahr hatte SNI bereits nach fünf Monaten mit damals rund 500.000 verkauften PCs schon mehr als die Hälfte des Jahresziels erreicht (siehe ComputerPartner Nr. 6/97, Seite 24). Dennoch ist Holzmann "zuversichtlich, daß wir den geplanten Jahresabsatz von 1,4 Millionen Rechnern schaffen werden". Im Geschäftsjahr 1996/97 setzte SNI rund 1,1 Millionen PCs ab. Um das Wachstum zu stimulieren, wenden sich die Augsburger jetzt verstärkt Segmenten zu, die sie bisher noch nicht strategisch angegangen sind. Wie zum Beispiel den Kreativ-Berufen. Hier hat Konkurrent Apple traditionell eine starke Marktstellung. Bei Apple sorgt diese Initiative von SNI verständlicherweise nicht gerade für eine Stimmungsverbesserung. Vor allem das jüngste Anzeigenmotiv der Augsburger fanden die Ismaninger überhaupt nicht so lustig. So schaltete SNI pünktlich zur CeBIT in den entsprechenden Zeitschriften wie zum Beispiel Macwelt eine doppelseitige Anzeige mit dem Slogan "spinach beats apples", also frei übersetzt: "Spinat macht stärker als Äpfel" (siehe Abbildung). Damit wollen die Augsburger nicht zuletzt die installierte Basis von Apple angreifen. Wenn Sie einen SNI-PC in ein Mac-Umfeld packen, brauchen Sie keine Angst davor zu haben, "Äpfel mit Birnen zu mischen", wird den Mac-Anwendern versichert. Um einen Fuß in dieses Marktsegment zu stellen, ist SNI eine Vertriebskooperation mit einem traditionellen Apple-Distributor eingegangen. Seit der CeBIT können die Händler SNI-PCs bei Prisma in Hamburg bestellen. Damit macht Prisma-Geschäftsführer Detlef Schmuck seine bereits Anfang letzten Jahres angekündigte Erweiterung seines Geschäftsfeldes wahr. Damals hatte er mit Blick auf seinen langjährigen Industriepartner Apple gesagt: "Wenn ein Hersteller nicht in der Lage ist, neue Perspektiven für ein Wachstum zu schaffen, muß man sich eben umschauen." (sic)

SNI-Anzeige in der Macwelt: Keine Angst davor, "Äpfel und Birnen zu mischen".

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