Security-Trends 2017 - Teil 4

So bereiten Sie sich optimal auf die DSGVO vor



Andreas Th. Fischer ist freier Journalist im Süden von München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur bei verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany, com! professional und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen IT-Security,  Betriebssysteme, Netzwerke, Virtualisierung, Cloud Computing und KI. Über diese Themen schreibt er auch für Smokinggun.de.

Die richtige Balance zwischen Privatsphäre und Datenschutz

Mathias Widler von Zscaler steht der DSGVO ebenfalls durchaus positiv gegenüber. Unternehmen profitieren seiner Ansicht nach von einer größeren Datenhygiene, die mit den geforderten Prozesse und Sicherheitsmaßnahmen einhergehe. Widler: "Die Rechtsgrundlage wird durch die DSGVO an das Internetzeitalter angepasst und somit die längst überfällige Balance zwischen Privatsphäre und Datenschutz wiederhergestellt." Unternehmen sollten strukturierte Notfallpläne erstellen, ihre Datenflüsse besser verstehen und sich jederzeit einen Überblick über die aktuelle Bedrohungslage verschaffen können.

"Die Rechtsgrundlage wird durch die DSGVO an das Internetzeitalter angepasst und somit die längst überfällige Balance zwischen Privatsphäre und Datenschutz wiederhergestellt." Mathias Widler, Regional Director Central & Eastern Europe bei Zscaler
"Die Rechtsgrundlage wird durch die DSGVO an das Internetzeitalter angepasst und somit die längst überfällige Balance zwischen Privatsphäre und Datenschutz wiederhergestellt." Mathias Widler, Regional Director Central & Eastern Europe bei Zscaler
Foto: Zscaler

Laurence Pitt von Juniper Networks ist überzeugt, dass der Einfluss der DSGVO enorm sein wird beziehungsweise schon ist, da die EU einer der größten Wirtschaftsräume ist. Er empfiehlt Unternehmen, die Position eines Data Protection Officers (DPO) zu schaffen. "Diese Rolle ist nicht nur notwendig, um alle Richtlinien umzusetzen, sondern um den Einfluss auf das Unternehmen zu verstehen", so Pitt. Auch Thorsten Kurpjuhn, Market Development Manager und Regional Product Manager bei Zyxel, ist der Meinung, dass ein DPO als Ansprechpartner mit Expertise vorhanden sein sollte. Kurpjuhn: "Das ist alles nicht von heute auf morgen zu organisieren."

Lesetipp: Bitkom mahnt zu mehr Tempo bei Umsetzung der EU-Datenschutzverordnung

Wettbewerbsvorteile für die deutsche Wirtschaft

"Die Auswirkungen sind enorm, die Herausforderungen ebenso", ergänzt Ralf Nemeyer, Principal Consultant Secure Information bei Computacenter. "Um die Anforderungen der DSGVO erfüllen zu können, müssen rechtliche Vorgaben in IT übersetzt werden - und das können die wenigsten Unternehmen auf Anhieb", gibt er zu bedenken. Nur wenn die Anforderungen an die IT klar definiert seien, können die richtigen Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden. Immerhin sei Datenschutz in Deutschland bereits jetzt ein wichtiges Thema, ergänzt Jürgen Jakob von Jakobsoftware. Die EU-weite Harmonisierung führe dazu, dass alle Unternehmen einen gewissen Mindeststandard umsetzen müssen. Jakobs Fazit: "Die deutsche Wirtschaft wird dadurch wettbewerbsfähiger."

"Die Auswirkungen sind enorm, die Herausforderungen ebenso." Ralf Nemeyer, Principal Consultant Secure Information bei Computacenter
"Die Auswirkungen sind enorm, die Herausforderungen ebenso." Ralf Nemeyer, Principal Consultant Secure Information bei Computacenter
Foto: Computacenter

Auch Christian Bücker von Macmon Secure aus Berlin ist der Meinung, dass "Deutschland in vielen Punkten der Sicherheit bereits weit vorne ist". Aber das sei nichts, worauf man sich ausruhen könne. Die DSGVO unterstreiche die Wichtigkeit von intelligenten Sicherheitslösungen. Bücker: "Unternehmen sollten vor allem mit ihren Systemhaus- beziehungsweise Security-Partnern über ganzheitliche Strategien sprechen, anstatt sich auf einzelne Hersteller zu verlassen." Die Neutralität und der Gesamtüberblick sei bei Fachhändlern erheblich besser als bei Herstellern "mit einem Fokus auf die eigene Lösung".

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