Die Widerstandsfähigkeit steigern

So entwickeln Sie eine "dicke Haut"

06.02.2012
Wie die im Berufsleben unverzichtbare "Schutzschicht" entsteht, beschreibt Sabine Prohaska.
Tabletten sind kein Ausweg aus dem beruflichen Druck.
Tabletten sind kein Ausweg aus dem beruflichen Druck.
Foto: MEV Verlag

Für viele Jobs gilt: Das Arbeitspensum und den Arbeitsdruck können die Mitarbeiter nicht senken - und oft auch ihre Vorgesetzten nicht. Was jedoch erhöht werden kann, ist die "Resilienz", also Widerstandsfähigkeit der Mitarbeiter. Mitarbeitern zu einer "dickeren Haut" verhelfen - mit dieser Aufgabe sehen sich neben Beratern zunehmend auch die Personalverantwortlichen in den Unternehmen konfrontiert.

Im Alltagstrubel ist uns oft nicht bewusst, wie stark die neuen Medien in sehr kurzer Zeit - nicht einmal zwei Jahrzehnten - neben unserem Arbeitsleben auch unser Verhalten verändert haben."Ich muss stets und überall erreichbar sein. Und wenn nicht? Dann muss ich wenigstens so schnell wie möglich reagieren." Das hat sich nicht nur zu einem Lebensgefühl vieler Menschen entwickelt. In vielen Jobs sehen sich Berufstätige tatsächlich mit dieser Erwartung konfrontiert - sei es seitens ihrer Kollegen, Chefs oder Kunden, wodurch zunehmend auch die Grenzen zwischen Beruf und Freizeit verschwimmen.

Doch nicht nur wegen der permanenten "Rufbereitschaft" fällt es immer mehr Menschen schwer, mal abzuschalten. Hinzu kommt: Sie stehen tatsächlich in immer kürzeren Zeitabständen vor neuen Herausforderungen - nicht nur am Arbeitsplatz. Denn Fakt ist: Die Unternehmen müssen heute in immer kürzeren Zeitabständen ihre Strategien und ihre Art, Aufgaben zu lösen, überdenken. Für ihre Mitarbeiter bedeutet dies: An sie werden häufiger neue Anforderungen gestellt. Und sie müssen häufiger gewohnte Denk- und Verhaltensmuster aufgeben.

Mitarbeiter sehen den Sinn nicht

Für die meisten Unternehmen gilt: Ihre Ziele orientieren sich heute primär an den Umsatz- und Er-tragszahlen (oder Aktienkursen), wobei die Renditeerwartungen immer weiter steigen. Deshalb sehen sich viele Mitarbeiter nebst ihren Führungskräften zunehmend mit unrealistischen Zielvorgaben konfrontiert. Die Folge: Viele Berufstätige versuchen einfach nur noch zu funktionieren - ohne sich mit den Zielvorgaben zu identifizieren. Denn diese sind meist nicht nur hoch: Sie sind auch sehr "abstrakt". Wie soll sich ein Mitarbeiter zum Beispiel mit der Vorgabe "Der Ertrag muss um fünf Prozent steigen" identifizieren, wenn er nicht weiß, wozu dies nötig ist - außer zum Erhöhen der Dividende? Sinnstiftende Zusammenhänge gehen so verloren.

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