Die besten Beiträge aus dem CP forum

"So entziehen wir den Herstellern den Gewinn"

24.09.2009
Wenn Reseller unter sich sind, wird kein Blatt vor den Mund genommen. Hersteller und Distributoren müssen draußen bleiben.

Auch in dieser Woche haben etliche Reseller im ChannelPartner-Forumsbereich "CHIC" ("Chancengleichheit im Channel") über alle möglichen Themen diskutiert. Natürlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit – sprich: Hersteller und Distributoren waren nicht zugelassen.

Zu den interessantesten Themen gehörten "E-Tailer als Distributoren-Alternativen" und "Verhalten von Distributoren".

a) E-Tailer als Distributoren-Alternativen

Ein CHIC-Mitglied hat zum Beispiel erklärt, warum es so wichtig sei, dass jeder Fachhändler sein Einkaufsverhalten überprüfen und optimieren soll. Denn nur dann würden "Schweinepreise" verschwinden. Hier ein Auszug seines Beitrags:

"Die Rechnung der Hersteller basiert darauf, dass wir Fachhändler es still und leise hinnehmen, mit unseren hohen Einkaufspreisen die Dumpingpreise der E-Tailer zu subventionieren. Wenn wir das nicht tun, sondern selbst beim E-Tailer einkaufen, ist das den Distributoren anfangs egal – denn die kriegen Ihre zirka 4 Prozent "Durchschiebe-Marge" immer. Langfristig machen sich die Distributoren damit aber selbst überflüssig, denn große Postgeschäfte mit wenigen Abnehmern, das kriegt jeder Hersteller irgendwann auch selbst geregelt.
Wer es aber spüren würde, wenn wir Fachhändler regelmäßig bei den E-Tailern einkaufen, dass ist der Hersteller. Denn es ist klar, wo die "Gewinne" landen, wenn wir Fachhändler im Einkauf 10 bis 15 Prozent mehr zahlen als ein E-Tailer – beim Hersteller!
Wenn wir dieses üble Spiel nicht mehr länger mitspielen, entziehen wir den Herstellern den Gewinn. Zusammen mit dem anhaltenden Preisverfall werden die Hersteller eher kurz als lang reagieren müssen und die Spezialpreise für die E-Tailer wieder anpassen."


b) Verhalten von Distributoren

Ein anderes CHIC-Mitglied hat sich über die Zukunft der Distribution Gedanken gemacht. Hier sein leicht gekürzter Beitrag:

"Wahrscheinlich rechnen die Distributoren so wie in der Gastronomie. Da kostet ein Liter Fassbier auch deutlich mehr als ein Liter Flaschenbier. Warum? Einzige von einem Regionalvertreter neulich genannte Erklärung: "Das ist historisch bedingt." Früher wurde quersubventioniert, da Gaststätten über "Knebelverträge" finanziert wurden (die Finanzierungskosten wurden in den Fassbierpreis mit eingerechnet und davon mussten dann bestimmte Menge abgenommen werden). Heute wird sowieso keine Gaststätte mehr über die Bierlieferanten/Hersteller finanziert. Ohne entsprechendes Eigenkapital geht da nichts.
Die Gastronomie mit Fassbier ist gleich dem Fachhandel, der Getränkehändler mit Flaschenbier ist der E-Tailer. Und schon haben wir die Erklärung, warum wir Fachhändler mehr bezahlen.
Also alles historisch bedingt. Aber leider nicht mehr zeitgemäß!"


Wollen auch Sie als Fachhändler mit anderen Fachhändlern diskutieren? Und zwar ohne dass Hersteller und Distributoren "mitlesen" können? Dann kommen auch Sie in den geschlossenen Fachhandelsbereich "CHIC" ("Chancengleichheit im Channel") im CP forum. (tö)

Zur Startseite