Drei-Punkte-Programm

So funktioniert Einkaufsmanagement

10.08.2009
Wie Einsparungen auf die Gewinn-und-Verlust.-Rechnung durchschlagen, zeigt Dr. Bernhard H. Höveler.

Kosten sparen - vor dieser Herausforderung stehen viele Unternehmen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, wenn ihre Kassen immer leerer werden und die Banken mit der Kreditvergabe recht zögerlich sind. Viele Firmen führen dann, oft mithilfe von Unternehmensberatern, Materialkostenoptimierungsprogramme ("Strategic Sourcing") durch. Doch nach einiger Zeit stellen sie erstaunt fest: Obwohl diese auf den ersten Blick erfolgreich verliefen, nimmt der Druck auf die Einkaufsleiter und ihre Mitarbeiter nicht ab. Im Gegenteil! Spätestens beim Erstellen der Gewinn-und-Verlust-Rechnung (GuV) geraten die Einkaufsabteilungen wieder in die Schusslinie, weil sich Vorstände und Geschäftsführer verwundert fragen: Wo sind die verhandelten Einsparungen geblieben? Was sind die Ursachen für das Verschwinden von Einsparungen?

1. Abteilungsübergreifende Teamarbeit fehlt

Viele Unternehmen glauben: Nach den Verhandlungen ist der schwierigste Teil der Arbeit getan. Doch weit gefehlt: Das Gegenteil ist der Fall! Der schwierigste Teil der Arbeit beginnt erst mit der Umsetzung insbesondere wenn neue Lieferanten getestet und freigegeben werden müssen. Während des Materialkostenoptimierungsprogramms fließen alle Ressourcen in die Projektarbeit. Und nach den Verhandlungen wird die mühsam etablierte Zusammenarbeit der Abteilungen oft wieder eingestellt. Die Umsetzung soll dann vom Einkauf allein bewältigt werden. Ein Fehler! Um bei der Einführung neuer Lieferanten Qualität zu sichern und Einsparungen zu garantieren, ist eine abteilungsübergreifende Teamarbeit notwendig. Außerdem sind die Einkäufer meist so stark ins Tagesgeschäft eingebunden, dass ihnen für das Umsetzen zu wenig Zeit bleibt. Um Einsparungen langfristig sicherzustellen, muss die Arbeit daher auf alle Abteilungen verteilt werden. Die Verantwortlichen müssen dafür von der Geschäftsleitung oder dem Vorstand in die Pflicht genommen werden.

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