Apple Carplay nachrüsten

So geht's einfach und günstig

Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.
Sie müssen kein neues Auto kaufen, wenn Sie Apple Carplay nutzen wollen. Es gibt günstige Nachrüstlösungen, die Sie in wenigen Minuten in Betrieb nehmen. Ohne Bastelaufwand. Ein Überblick.
Hier die Carplay-Nachrüstlösung von Carpuride.
Hier die Carplay-Nachrüstlösung von Carpuride.
Foto: Carpuride/Amazon

Flexible Apple-Carplay-Nachrüstung per Saugnapf-Lösung

Seit einiger Zeit gibt es für die Carplay-Nachrüstungeine günstige und bequem nachzurüstende Alternative zu den unten beschriebenen Festeinbauten: Nachrüstlösungen mit Saugnapflösungen oder ähnlichen Befestigungstechniken, die zum Anbringen auf dem Armaturenbrett oder an der Windschutzscheibe gedacht sind. Hier einige Beispiele für Carplay-Nachrüstlösungen für Armaturenbrett und Windschutzscheibe:

Das Ganze ähnelt also einem PND/Stand-Alone-Navigationsgerät, wie man es beispielsweise von Tomtom oder Garmin kennt.

Vorteile und Nachteile der Saugnapflösungen

Vorteile

  • Relativ günstig

  • Schnelle und einfache Inbetriebnahme

  • Flexible Positionierung

  • Für Carplay und Android Auto

  • Gute Bedienbarkeit

Nachteile

  • Kabelgewirr und zusätzliches Gerät auf dem Armaturenbrett

  • Bei kleiner Windschutzscheibe eventuell eingeschränkte Sicht nach vorn

  • Touchscreen: Helligkeit oder Reaktionsgeschwindigkeit schlechter als bei Smartphone-Display

  • Saugnapf kann sich lösen oder lässt nur noch schwer abnehmen

Die meisten dieser Geräte haben einen 7-Zoll-Touchscreen, nur selten wird ein 5-Zoll-Monitor verbaut. Sehr selten sind weitere Funktionen wie eine Dashcam in dem Gerät mituntergebracht. Sie unterstützen zusätzlich auch Android Auto und verbinden sich via Bluetooth mit dem Smartphone. Die Soundausgabe über die Lautsprecher des Autos ist meist möglich, indem man das Carplay-Gerät entwedere via FM oder über das mitgelieferte AUX-Kabel mit dem Autoradio koppelt (prüfen Sie vor dem Kauf, ob Ihr Autoradio eine AUX-Buchse besitzt). Einige wenige Modelle integrieren zusätzliche eine Rückfahrkamera, was allerdings den Einbauaufwand deutlich erhöht.

Unterschiede gibt es bei der Ausführung der Halterung sowie bei der Anbringung der Anschlussbuchsen. Wichtig: Wireless Carplay ist bei diesen Nachrüstlösungen nur selten vorhanden, Sie müssen Ihr iPhone also in der Regel per Lightningkabel anschließen. Allerdings wird der iPhone-Akku dadurch auch gleich aufgeladen. Wir haben eine solche Nachrüstlösung getestet und sind sehr zufrieden: Carpuride im Test – Carplay und Android Auto im Auto kinderleicht nachrüsten.

Nachrüstlösungen zum Festeinbau

Lange Zeit gab es Nachrüstlösungen für Apple Carplay nur für die im Armaturenbrett vorhandenen DIN-Schächte. Man ersetzt hierbei das bereits vorhandene Autoradio durch eine Nachrüstlösung mit Carplay. Idealerweise ist ein Doppel-DIN-Schacht im PKW vorhanden, weil dann die Nachrüstlösung komplett in den Schlacht passt. Ist dagegen nur ein einfacher DIN-Schacht vorhanden, dann muss man in der Regel eine Nachrüstlösung mit ausfahrbarem Bildschirm kaufen. So etwas ist immer störanfälliger.

Solche Nachrüstlösungen für DIN und Doppel-DIN finden Sie beispielsweise auf Amazon und in unterschiedlichen Preisklassen, wie man auch hier sowie in unserem Preisvergleich sieht.

Problem: Bei solchen Nachrüstlösungen zum Festeinbau ist immer einiges an Bastelarbeit im Auto angesagt. Egal ob DIN-Schacht oder Doppel-DIN-Schacht. Obendrein besitzen moderne Autos oft gar keinen DIN-Schacht mehr - in diesem Fall entfällt diese Nachrüstmöglichkeit völlig.

Nachrüstung durch Auto-Hersteller

Mazda bietet für Gebrauchtwagen Carplay zur Nachrüstung an. Kostenpunkt zirka 300 Euro. Voraussetzung ist, dass in dem Neu- oder Gebrauchtwagen das Infotainmentsystem Mazda MZD Connect ab 2013 verbaut ist. Die Umrüstung zur Nutzung von Apple Carplay und Android Auto beinhaltet ein Softwareupdate sowie die Installation eines neuen USB-Hubs. Das Smartphone wird dann über Kabel mit dem neuen USB-Hub verbunden, kabelloses Carplay wird also nicht unterstützt.

Falls Sie einen relativ neuen Volkswagen fahren, lassen sich Carplay und Android Auto vielleicht nachträglich freischalten. Laut ADAC ist das bei den meisten Serien-Infotainmentsystemen von Fahrzeugen des Modularen Quer-Baukastens (MQB) ab Golf 7 möglich. Also Polo 6C, Passat B8, Skoda Octavia 5E und Superb etc. Die Freischaltung erfolgt in der Vertragswerkstatt. Voraussetzung ist ein Radio mit Touchscreen.

Ab dem Golf 8: Hier können Kunden die kostenpflichtige Freischaltung auch direkt aus dem Auto heraus veranlassen, sofern eine Kreditkarte hinterlegt ist. Ein Werkstattaufenthalt ist dafür nicht mehr nötig. Ähnliche nachträgliche Freischaltungen bieten auch Audi, BMW und Mercedes an. (Macwelt)

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