Covid-19-Pandemie

So profitieren Unternehmen von krisenbedingten Veränderungen

Der studierte Diplom-Betriebswirt (FH) Frank Schneider hat sich auf die betriebswirtschaftlichen Funktionsbereiche Marketing, Personal und Controlling sowie Rechnungswesen spezialisiert und ist als selbständiger Betriebswirt (Unternehmensberater) tätig. Daneben schreibt der freischaffende Autor als Experte für bekannte Onlineportale und Fachverlage zum Thema Rechnungswesen, Unternehmensführung und der Existenzgründung.

Home Office als Kosteneinsparfaktor

Digitale Kommunikationsmethoden beweisen ihre Wertigkeit nämlich nicht nur in der Krise - allgemein lernen immer mehr Unternehmen die Vorteile von Homeoffice-Regelungen zu schätzen. Bereits 2018 wurde im Rahmen einer in China durchgeführten Studie festgestellt, dass Menschen von zu Hause aus mitunter produktiver arbeiten als im Büro. Das zeigte sich anhand verschiedener Faktoren.

So legten die getesteten Angestellten kürzere Pausen ein, meldeten sich weniger häufig krank und nahmen sich seltener frei. Als Gründe dafür, führten diese unter anderem an, dass sie zu Hause weniger abgelenkt seien und sich daher besser konzentrieren konnten.

Auch und gerade wenn Firmen ihre Produktivität nach der Krise steigern wollen, sind Home Office-Regelungen also interessant. Zudem reduzieren sie die von Kraftfahrzeugen verursachte Emission, da weniger Menschen den Weg zur Arbeit auf sich nehmen müssen.

Selbstverständlich eignet sich Home Office nicht für sämtliche Branchen und Tätigkeitsfelder. Solche Unternehmen, deren Angestellte sich nicht zwangsläufig innerhalb der Büroräumlichkeiten, Werkstätten, Fabriken o.Ä. aufhalten müssen, sollten die Krise allerdings als Stein des Anstoßes verstehen. Auch nach der Krise kann es sinnvoll sein, Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, ihre Arbeitsplätze flexibel zu wechseln.

Online-Marketing und Lieferdienste bringen Mehrwerte

Die Corona-Krise zwingt Unternehmen allerdings nicht nur dazu, ihre internen Strukturen zu überarbeiten. Marketing- und Absatzstrategien müssen Betriebe ebenfalls verändern, um sich schnell an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Solche müssen mittlerweile nämlich den Kunden zu Hause erreichen - dort, wo er für sich selbst das Risiko minimiert, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren.

Diese Tatsache haben sich Unternehmen wie Amazon oder Zalando zunutze gemacht und verzeichnen Rekord-Gewinne. Diese begleiten den Konsumenten nämlich bei jedem Schritt, den er beim Kaufprozess tut. Sie bieten ihm eine Auswahl von Produkten und liefern ihm schließlich das von ihm bevorzugte bis nach Hause - ein krisenfestes Geschäftskonzept. Von Amazon lernen, heißt in diesem Falle also, Siegen lernen.

Aus diesem Grund haben viele deutsche Firmen in den letzten Wochen und Monaten ihre Online-Shops überarbeitet. Besonders wichtig ist es in diesem Zusammenhang, Kunden durch gezielte Marketingmaßnahmen anzusprechen.

Die Digitalisierung mit Blick auf Kundenakquise umfasst also mehrere Bereiche, die eng miteinander verzahnt sind. Online-Werbemaßnahmen führen den Kunden zum Online-Shop und ein Lieferservice versorgt diesen schließlich mit dem jeweiligen Produkt oder der Dienstleistung. Firmen, die sich diesen Mechanismus zunutze machen und ihre Marketing- sowie Vertriebsstrategien entsprechend anpassen, können durchaus gestärkt aus der Krise hervorgehen.

Schließlich ist es nicht unwahrscheinlich, dass Menschen auch unabhängig von Covid-19 zunehmend bequemer werden. Viele stellen sich heutzutage die Frage, warum sie zum Shoppen das Haus verlassen sollen, wenn sie sich ebenso gut zu Hause beliefern lassen können. Das können zukunftsorientierte Firmen gezielt für sich nutzen.

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