Virtualisierung und Cloud Computing

So senken Sie Energiekosten

ist Experte für On-Demand-Konzepte und des System- und Beratungshauses circular Informationssysteme GmbH.
Mit Cloud Computing und Virtualisierung lassen sich Ressourcen im Vergleich zu herkömmlichen Technologien umweltschonender und nachhaltiger nutzen, so die Meinung von Experten. Das schont nicht nur die Budgets, sondern verbessert auch das Image von Unternehmen.
Neue Wege: In die Server-Räume halten neue, energieeffiziente Technologien Einzug.
Neue Wege: In die Server-Räume halten neue, energieeffiziente Technologien Einzug.
Foto: BITKOM

Cloud Computing und Virtualisierung sind auch 2014 voll im Trend. Laut Prognose des Bitkom wird der deutsche Markt allein für Cloud Computing bis 2016 auf ein Volumen von 17,1 Milliarden Euro anwachsen – ausgehend von 5,3 Milliarden Euro im Jahr 2012. Nicht nur aus wirtschaftlicher und infrastruktureller Sicht ergibt das Sinn.

Der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie ist in Zeiten des Wandels hin zu einer umweltbewussteren Gesellschaft ein wichtiges Thema, "Nachhaltigkeit" eines der Schlagwörter der Stunde. In der IT wird der grüne Trend trotz umwelt- und geldbeutelschonender Effekte gern verschlafen. Dabei fällt die Umweltbilanz gerade dort denkbar schlecht aus:

Für die Gewinnung der für die Herstellung der Hardware relevanten Rohstoffe und den Elektroabfall, der bei deren Verarbeitung entsteht, fallen jährlich Millionen von Tonnen Blei, Quecksilber und Kadmium an. Und die weltweit durch Produktion und Anwendung von IT-Technik verursachten Emissionen belaufen sich Jahr für Jahr auf über zwei Milliarden Tonnen CO2 – Tendenz steigend. Dabei gibt es längst effektive Lösungsansätze.

Mit Cloud Computing und Virtualisierung nachhaltig arbeiten

Beim Cloud Computing werden abstrahierte IT-Kapazitäten dynamisch an den Bedarf angepasst und dem Verbraucher zur Verfügung gestellt. Daten können auf diese Weise ortsunabhängig online gespeichert und flexibel jederzeit verfügbar gemacht werden – ein Internetzugang mit hoher Bandbreite macht's möglich, unabhängig vom eigenen Netzwerk. In die Cloud migrierte Daten werden dabei auf abgesicherten externen Servern vor Dritten abgeschirmt, um die Diskretion zu wahren. Eine räumliche Bindung an das Unternehmensnetzwerk ist nicht notwendig.

Cloud Computing dient aber nicht nur dem Outsourcen von Daten, sondern eröffnet ein ganzes Repertoire an Cloud-basierten Lösungen. Ein Baustein des Cloud-Solution-Spektrums ist Software-as-a-Service (SaaS): Hier werden Anwendungen, verwaltet von einem IT-Dienstleister, als Service über das Internet bereitgestellt. Je nach Größe und Anforderungen des Unternehmens bieten sich nun sparsame Thin Clients als Cloud Access Devices aus, um auf den virtualisierten Inhalt der Wahl zugreifen zu können.

Das vervielfacht nicht nur die Energieeinsparungen und wirkt sich positiv auf die eigene CO2-Bilanz aus, sondern begrenzt künftig auch die Anschaffungskosten: Die zentrale Organisation der Cloud ermöglicht ein Ressourcenmanagement, bei dem bedarfsgerecht auf die schwankenden Anforderungen reagiert werden kann.

Sparsame und umweltfreundliche Organisation

Laut Studien werden allein durch Desktop-Virtualisierung schon jetzt weltweit bis zu 80 Prozent an Elektroschrott und 41 Prozent der CO2-Emissionen eingespart – die Zahlen anderer Virtualisierungslösungen nicht eingeschlossen.

Anwender profitieren vom einheitlichen Management ihrer IT. Sie vermeiden Downtimes und erreichen eine schnellere Bereitstellung ihrer Services. Desktops und Server können konsolidiert werden, um sowohl die Plattform als auch deren Services flexibler an den Geschäftszielen auszurichten - und eine konsolidierte Infrastruktur bewältigen auch kleinere Teams effizient. Virtualisierung ermöglicht eine benutzerfreundliche und effektive Verwaltung und die optimale Ausnutzung der Systemressourcen. So lassen sich durch die Verwendung zusätzlicher Kapazitäten Einführzeiten bei Softwareprojekten verkürzen, und Administratoren können sich stärker auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren.

Umstellung leicht gemacht

Die Umsetzung einer grünen ITK-Struktur wird in Deutschland mit dem Umweltinnovationsprogramm staatlich gefördert. Viele Entscheider sind sich des eigenen Energieverbrauchs aber gar nicht bewusst oder zögern die Sache hinaus – aus dem Vorbehalt heraus, womöglich einem kurzlebigen Trend aufzusitzen.

Hilfreich: The Green Grid ist ein weltweit agierendes Konsortium von IT-Unternehmen und IT-Verantwortlichen, die sich um Fragen der Energieeffizienz im Data Center und von IT-Systemen allgemein kümmern.
Hilfreich: The Green Grid ist ein weltweit agierendes Konsortium von IT-Unternehmen und IT-Verantwortlichen, die sich um Fragen der Energieeffizienz im Data Center und von IT-Systemen allgemein kümmern.

Im Rahmen des Enterprise Resource Planning (ERP) und des Programms für Energieeffizienz erhalten Green-IT-Projekte Darlehen zu niedrigen Zinsen – mit dem "Sonderfond Energieeffizienz" werden sogar 80 Prozent der Kosten für einen zur Ermittlung des eigenen Bedarfs engagierten Energieberater getragen, der die individuellen Einsparungspotenziale des Unternehmens auslotet und auf eine rasche Amortisierung erforderlicher Eigeninvestitionen hin überprüft.

Green IT schont mit seinen ökologischen und organisatorischen Schwerpunkten auf mittlere Sicht also nicht nur den Geldbeutel, sondern verbessert auch die Reputation des Unternehmens.

Kein leeres Trendwort

Bei den Vorteilen, die Virtualisierung zu bieten hat, verwundert es nicht, dass sie auf Platz ein der Top-IT-Themen rangiert – noch vor Master Data Management, Softwareintegration und Data Quality Management. Vor allem Wirtschaftlichkeit steht auf den Agenden der Unternehmer – versehen mit einem Ausrufezeichen. Dabei ist Virtualisierung, so das IT-Beratungsunternehmen Capgemini über die IT-Trends 2013, die einzige IT-Stellschraube, die in dieser Hinsicht noch nicht bis zum Anschlag festgedreht wurde. (hal)

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