GfK-Studie "Distribution 2020"

So sieht die Distribution der Zukunft aus

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.

Informationen sind Wettbewerbsvorteil

Dass Prozesse ständig optimiert und an aktuelle Marktsituationen angepasst werden ist nicht neu. Nach Ansicht Aunkofers hat sich das Supply Chain Management, kurz SCM, im letzten Jahrzehnt aber überwiegend auf die Optimierung der Zulieferkette zur Produkterstellung beschäftigt. "Nach einer starken Konzentration auf Outsourcing-Prozesse auf Produktionsseite steht nun die Optimierung der Distributions- und der Go-to-Market-Strategie im Vordergrund", betont der GfK-Manager.

Bei der Distributionstreue liegen deutsche IT-Händler im unteren Mittelfeld. Am wechselfreudigsten sind die Niederländer, die Finnen treusten.
Bei der Distributionstreue liegen deutsche IT-Händler im unteren Mittelfeld. Am wechselfreudigsten sind die Niederländer, die Finnen treusten.
Foto: GfK

Dabei sieht er natürlich auch eine wichtige Rolle bei denen, die entsprechende Daten zur Analyse der Prozesse bereithalten: "Informationen zur Steuerung einer komplexer werdenden Supply Chain sind ein elementarer Wettbewerbsvorteil, um rasch, angemessen und erfolgreich in gesättigten Märket agieren zu können", meint Aunkofer. Im Vergleich zu früheren Jahren sind Vorhersagen gerade im B2B-Segment wesentlich schwerer zu treffen. Die Gründe dafür liegen unter anderem in hohen Ausstattungsraten, länger werdenden Nutzungs- und Replacement-Zyklen sowie alternierenden Nachfragezyklen.

Zweistufiges Vertriebsmodell hat Zukunft

Die Lieferkette nach der Produktion, Aunkofer nennt dies "Front End Supply Chain" bietet dabei weitreichendes Optimierungspotenzial. Als Beispiel führt der Experte an die konkrete Nachfrage angepasste Bestände, Minimierung der Logistikbewegungen und die Vermeidung von Über- oder Minderkapazitäten an. So soll eine signifikante Reduzierung der Logistikkosten und eine bessere Marge erreicht werden.

Insbesondere bei Multi-, Omni- und Cross-Channel-Modellen kommt dies zu tragen: "Diese Vertriebsstrategien benötigen eine funktionierende Informations- und Lieferkette, um Nachfragezyklen über das bestehende zweistufige Channel-Modell adäquat bedienen zu können", betont Aunkofer. Da die einzelnen Stufen einer Kaufentscheidung oder eines Kaufprozesses über die verschiedenen Händler, Distributoren und Hersteller zunehmend verschwimmen, wird ein abgestimmtes Zusammenspiel der einzelnen Akteure an Bedeutung gewinnen. "Kunden können sich direkt beim Hersteller oder beim Distributor informieren, dann aber vom langjährigen Reseller-Partner vor Ort kaufen oder umgekehrt", erläutert er. Wenn der Kunde sich beim Reseller informiert, dann aber beim Distributor oder Hersteller direkt kauft, muss der Händler allerdings durch entsprechende Prämien entlohnt, oder in die Projektabwicklung eingebunden werden.

Für Aunkofer bietet das zweistufige Vertriebsmodell aufgrund der unterschiedlichen Positionierung der Akteure einen "höchst effizienten und flexiblen Ansatz", um eine nachfragesteuerte Wertschöpfungskette effizient zu gestalten. "Da die einzelnen Channels, Distributoren und Hersteller ihre jeweiligen Alleinstellungsmerkmale einbringen, wird das zweistufige Channel-Modell auch in Zukunft bestehen bleiben", ist sich Aunkofer sicher.

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