Orbot & Co.

So surfen Sie auf Android anonym

Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.
Geboren Mitte der 70er Jahre, ist er mit dem PC aufgewachsen. Erste Basic-Programme auf dem 8086, beeindruckende CGA- und EGA-Adventures auf dem 80286 - der PC war immer da, als Werkzeug, als Spielzeug, als Chance, einzigartige Dinge zu tun. Schon während des Physik-Studiums machte er dann sein Hobby langsam zum Beruf, indem er als studentische Aushilfskraft die PC-WELT-Redaktion bei allerlei kleinen Aufgaben unterstützte. Von da an war der Studienabschluss eigentlich nur noch ein notwendiges, aber eher lästiges Projekt. Der echte Spaß ging immer erst nach den Vorlesungen in der Redaktion los - tüfteln, querdenken, schreiben, Menschen erreichen. Klar, dass es nach Abschluss des Studiums nur einen Weg geben konnte – mit voller Kraft zur PC-WELT. Seither besteht seine Begeisterung für Wissenschaft, Technik und deren Einfluss auf die Menschen fort. Die Vernetzung und Digitalisierung der Welt ist sicherlich eine der größten Entwicklungen dieser Generationen. Er ist froh, diese spannende Zeit mit der und für die PC-WELT und Macwelt gestalten zu können.

Sicher surfen via VPN

Mit „Free VPN – Hotspot Shield Basic“ surfen Sie auch in öffentlichen Hotspots anonym im Internet.
Mit „Free VPN – Hotspot Shield Basic“ surfen Sie auch in öffentlichen Hotspots anonym im Internet.

Wer sicher, anonym und schnell in öffentlichen WLANs surfen will, für den ist die Nutzung eines VPN-Dienstes eine adäquate Lösung. VPN ist die Abkürzung für ein virtuelles privates Netzwerk. Ein VPN bauen Sie immer als Punkt-zu-Punkt-Verbindung von einem Client zu einem VPN-Server auf und vertuschen so Ihre IP-Adresse: Dafür benötigen Sie die IP-Adresse des VPN-Servers sowie die Zugangsdaten für das VPN. Der VPN-Server kann der eigene Router oder ein Rechner im Heimnetz sein, der Client das Smartphone oder Notebook, das Sie mit der passenden VPN-App bestücken. Zudem eignet sich VPN für die Umgehung der Ländersperren bei Netflix, wobei diese Möglichkeit nicht von allen VPN-Anbietern unterstützt wird. Die bekanntesten VPN-Anbieter für Netflix sind ExpressVPN, Buffered, StrongVPN, NordVPN und VyprVPN. Viele VPN-Anbieter stellen ihren Dienst eingeschränkt kostenlos zur Verfügung. Wollen Sie den Dienst jedoch umfassend und leistungsstark nutzen, kommen Sie in den meisten Fällen um ein kostenpflichtiges Konto nicht herum, was aber nur wenige Euro monatlich bedeutet. Generell können Sie davon ausgehen, dass bei den kostenlosen VPN-Apps nach einiger Zeit eine Zwangstrennung erfolgt und auch nur ein begrenztes Datenkontingent zur Verfügung steht. Die Datenmenge des Kontingents ist nicht fix, sondern kann sich jederzeit ändern.

Die App „ Free VPN – Hotspot Shield Basic“ ist eine bekannte VPN-Lösung für Android-Geräte. Die App können Sie sich aus dem Google Play Store kostenlos herunterladen und auf Ihrem Androiden einrichten. Bevor Sie via VPN surfen können, müssen Sie der App zuerst den Zugriff auf Ihre Nutzungsdaten gestatten. Anschließend aktivieren Sie über den Powerbutton in der Anwendung die VPN-Verbindung. Bestätigen Sie die Verbindungsanforderung mit „OK“ unten rechts im Fenster. Anschließend zeigt Ihnen die App an, wie lange Sie schon über das VPN-Netzwerk surfen und welche Datenmengen in dieser Zeit von Ihrem Smartphone gesendet und empfangen wurden. Die Verbindung zum VPN ist leider nicht immer stabil, aber Ihre Daten sind mit dieser App in unsicheren WLANs geschützt. Mit der kostenlosen Erweiterung Hotspot Shield Free VPN Proxy installieren Sie in Google Chrome und Mozilla Firefox ein Add-on, mit dem Sie anonym im Internet surfen. Um die Verbindung zu unterbrechen, tippen Sie auf den kleinen Kreis mit „Stop“.

Verschlüsselte E-Mails versenden

Auch an solche Kontakte, die nicht „Proton Mail“ nutzen, können Sie verschlüsselte Mails versenden.
Auch an solche Kontakte, die nicht „Proton Mail“ nutzen, können Sie verschlüsselte Mails versenden.

Prinzipiell kann jeder E-Mails anderer Personen im Web abfangen. Das große Problem: Die Mails werden im Klartext über eine weitestgehend offene Leitung übertragen. Eine Alternative ist der Dienst „ Proton Mail“. Der Mailclient nimmt Ihnen die Sorge um die Sicherheit Ihrer elektronischen Post und macht Nachrichten per Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Unbefugte unantastbar. Die Verschlüsselung wird automatisch durchgeführt, zusätzliche Schritte oder Einstellungen sind nicht nötig. Dank Firmensitz in der Schweiz macht sich der Anbieter besonders unabhängig und hat (nach eigenen Angaben) selbst keine Möglichkeit, gespeicherte Nachrichten auf den Servern zu entschlüsseln.

Um eine verschlüsselte Mail zu senden, installieren Sie die App auf Ihrem Smartphone und erstellen sich ein neues „Proton Mail“-Konto. In der Gratisversion können Sie bis zu 150 Nachrichten am Tag senden und haben Zugriff auf 500 MB Speicherplatz. Wenn Ihnen das nicht reicht, sind 4 Euro monatlich für bis zu 1000 Nachrichten pro Tag und 5 GB Speicherplatz fällig. Außerdem können Sie hier auch verschlüsselte Nachrichten an Kontakte senden, die nicht „Proton Mail“ nutzen, und bis zu fünf E-Mail-Aliase verwenden.

Als Erstes müssen Sie anschließend einen Nutzernamen und dann ein sicheres Passwort festlegen. In puncto Verschlüsselung können Sie zwischen den Optionen „Hohe Sicherheit (2048 bit)“ sowie „Extreme Sicherheit (4096 bit)“ wählen. Schließen Sie die Einrichtung ab, und tippen Sie oben rechts auf das Stiftsymbol, um eine neue Mail zu erstellen. Nun haben Sie zwei Möglichkeiten: Um eine Nachricht an einen anderen „Proton Mail“-User zu schicken, müssen Sie keine weiteren Schritte für die Verschlüsselung einleiten. Sollten Sie eine codierte Nachricht an einen Kontakt ohne „Proton Mail“-Konto schicken wollen, tippen Sie innerhalb des E-Mail-Formulars auf das kleine Schloss. Hier können Sie nun ein Passwort sowie einen optionalen Hinweis zur Entschlüsselung der Nachricht festlegen. Bestätigen Sie anschließend die Eingabe über „Anwenden“. Ihr E-Mail-Partner muss das Passwort dann eingeben, um Ihre Nachricht lesen zu können. Die App bietet ein besonderes Feature: Per Selbstzerstörungs-Countdown können Sie Ihre E-Mails mit „Proton Mail“ automatisch vernichten lassen. Nach Ablauf einer festgelegten Frist werden Nachrichten damit endgültig gelöscht. Diese Ablauffrist legen Sie über das Uhrensymbol über dem Nachrichtenfeld fest.

Zum Schluss senden Sie die Mail über den Pfeil oben rechts ab.

Verschlüsselte Textnachrichten verschicken

Schützen Sie den Zugriff auf die App „Signal“ durch ein Passwort.
Schützen Sie den Zugriff auf die App „Signal“ durch ein Passwort.

Nutzer aktueller Smartphones kommunizieren vermehrt über Chatprogramme via Internetverbindung. Wer Wert auf maximale Sicherheit legt, sollte den verschlüsselten Messenger „ Signal“ genauer unter die Lupe nehmen: Dieser wurde sogar von Whistleblower Edward Snowden empfohlen. Anbieter Open Whisper Systems hat in „Signal“ seine zwei Applikationen „Textsecure“ und „Redphone“ vereint und bietet jetzt einen Messenger, der sowohl Ende-zu-Ende verschlüsselte Chats wie auch VoIP-Telefonate ermöglicht. Die Anwendung wurde unter Open-Source-Lizenz veröffentlicht, und so können Experten die Zuverlässigkeit der Verschlüsselung leicht überprüfen. Ein weiterer Pluspunkt: Sie haben die Möglichkeit, den Zugang zur App mit einem eigenen Passwort zu schützen.

Um verschlüsselte Nachrichten zu senden, installieren Sie die App auf Ihrem Smartphone und verifizieren per SMS-Code oder Anruf Ihre Telefonnummer. Legen Sie anschließend einen Nutzernamen fest, und fügen Sie auf Wunsch ein Profilbild hinzu. Schließen Sie nun die Einrichtung ab. Um eine Unterhaltung zu starten, tippen Sie auf das kleine Stiftsymbol und wählen dann den gewünschten Empfänger aus Ihrem Telefonbuch aus. Hier erscheinen lediglich Kontakte, die auch den Signal-Messenger nutzen. Verfassen Sie nun eine Nachricht, und schicken Sie diese über den kleinen blauen Pfeil mit dem Schloss ab. Damit Ihr Chatverlauf auch wirklich privat bleibt, können Sie bei Signal Bildschirmfotos in der Anwendung blockieren. Für zusätzliche Sicherheit lässt sich die App außerdem mit einem Passwort sichern. (PC-Welt)

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