Zu Besuch bei Extra Computer

So werden auf der Schwäbischen Alb PCs gebaut

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Seit 1989 fertigt Extra Computer in Sachsenhausen PCs und Server der Marke "Exone". Der Erfolg der Schwaben liegt unter anderem an der klaren B2B-Ausrichtung des Unternehmens.

Ländlicher könnte es kaum sein: Einige Bauernhöfe, eine kleine Dorfkirche aus dem 17. Jahrhundert und gerade einmal 200 Einwohner. Das ist Sachsenhausen auf der Schwäbischen Alb. Doch Sachsenhausen ist auch Industriestandort und das hat der Flecken den Brüdern Fetzer zu verdanken.

Seit 1989 werden im schwäbischen Sachsenhausen bei Extra Computer Rechner der Marke ''Exone'' produziert.
Seit 1989 werden im schwäbischen Sachsenhausen bei Extra Computer Rechner der Marke ''Exone'' produziert.

1989 gründeten Heinz und Wolfgang Fetzer Extra Computer als GbR im bäuerlichen Elternhaus. Sie schraubten PCs für Kunden aus der näheren Umgebung. Heute hat Extra Computer rund 150 Mitarbeiter, erwirtschaftet einen Umsatz von über 50 Millionen Euro und liefert seine Produkte, hauptsächlich unter der Eigenmarke "Exone" weit über die Landesgrenzen hinaus.

Dabei waren die Rahmenbedingungen in all den Jahren nicht einfach. Das junge Unternehmen bekam bald Gegenwind: "Wir bekamen Konkurrenz durch Vobis, Escom und später dann durch Aldi und ähnliche Anbieter", erzählt Unternehmensgründer Heinz Fetzer. In dieser Zeit richteten die Brüder ihr Unternehmen mit einem klaren B2B-Fokus aus. "IT für Unternehmen" ist heute das Firmenmotto. Dazu zählen auch Speziallösungen und Sonderanfertigungen. Daneben hat Extra Computer auch unter anderem die Distribution für NAS-Systeme von Qnap und Motion-Tablets übernommen.

Direkter Kontakt zum Fachhändler

Heute sind weniger die PCs vom Discounter die Konkurrenzprodukte. Da auch im B2B-Umfeld kaum eine Preisdifferenz zwischen den großen A-Brands und Spezialfertigern wie Extra Computer existiert, müssen andere Mehrwerte geboten werden. "Der Unterschied liegt im Service und in der Qualität. Bei uns werden Sie nicht erst um die halbe Welt geroutet, wenn Sie ein Problem haben", meint Fetzer.

Fachhändler haben einen festen Ansprechpartner. "Wir wollen den direkten Kontakt zu unseren Kunden behalten", bekräftigt der Firmenchef. Für die Reseller hat der Hersteller daher nicht nur Webcasts sondern auch Workshops, Seminare und Schulungen mit direktem Kontakt zu den Mitarbeitern im Programm. Eine dieser Veranstaltungen ist das "Learn & Grill"-Event am Firmenstandort.

Ein weiteres innovatives Veranstaltungsformat ist das "Azubi-Camp". Auszubildende der Fachhändler werden nach Sachsenhausen eingeladen, um vor Ort praktisch zu erfahren, wie die Abläufe vom Marketing über die Logistik und Produktion bis hin zum Support funktionieren. Dabei ist es Ausbildungsleiter Jakob Kaiser wichtig, dass die eigenen Azubis in das Programm mit eingebunden sind und möglichst viele Präsentationen und praktischen Übungen auch selbst durchführen.

Das kommt bei den Gästen des Azubi-Camps gut an: "Die erklären das oft besser und praktischer", bestätigt ein Teilnehmer des Camps. So können die Azubis der Fachhandelspartner gegen einen Unkostenbeitrag wertvolle Erfahrungen im Fertigungsbetrieb sammeln. Und für Extra Computer ist dies eine Investition in die Zukunft, denn im späteren Berufsleben werden die Auszubildenden immer Extra Computer und die Marke Exone auf dem Schirm haben.

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