Aufgaben beherzt anpacken

So werden Sie zum Selbstentwickler

09.05.2011
Wie wir auf Herausforderungen reagieren, wird von unseren Überzeugungen bestimmt, sagt Joachim Simon.

Neue Herausforderungen beherzt anzupacken, das können wir nicht nur lernen. Wir sollten es lernen - zum Beispiel um attraktive Arbeitskräfte zu bleiben.

Menschen sind verschieden. Diese Erfahrung sammeln wir täglich - beruflich und privat. So registrieren wir zum Beispiel immer wieder, dass manche Männer und Frauen, wenn sie vor neuen Herausforderungen stehen, sofort denken und oft auch sagen: "Das kann ich nicht." Entsprechend zögerlich gehen sie, wenn überhaupt, die Herausforderung an. Was auch die Erfolgswahrscheinlichkeit schmälert.

Andere Menschen hingegen denken bei derselben Herausforderung vielleicht zunächst auch: "Oh Schreck, was kommt da auf mich zu?". Doch dann gewinnt in ihnen die Überzeugung überhand: "Irgendwie schaffe ich das schon. Schließlich habe ich schon andere Herausforderungen gemeistert." Entsprechend zuversichtlich gehen sie die Aufgabe an. Und meist gelingt es ihnen auch, diese zu meistern - auch weil sie nach dem ersten Fehlversuch nicht sogleich die Flinte ins Korn werfen, sondern noch einen zweiten, dritten und gar vierten Versuch wagen.

Auffallend ist: Wie selbstbewusst und zuversichtlich Menschen neue Aufgaben angehen, hat oft wenig mit ihren realen Fähigkeiten zu tun. Immer wieder registriert man zum Beispiel in Unternehmen, dass Arbeitnehmer, die aufgrund ihrer Biografie eigentlich für das Lösen gewisser Aufgaben prädestiniert wären, der Mut verlässt, wenn sie mit ihnen konfrontiert werden. Andere hingegen, von den man als Beobachter denkt "Der muss noch viel lernen", gehen selbstbewusst und beherzt ans Werk.

Das zeigt: Wie wir auf Herausforderungen reagieren, wird weitgehend von unseren Überzeugungen bestimmt - beziehungsweise unserer subjektiven Gewissheit "Irgendwie kann ich die Aufgabe schon lösen. Auch wenn ich jetzt noch nicht weiß wie." Der kanadische Psychologe und Lerntheoretiker Albert Bandura war denn auch überzeugt: Neben der Motivation beruhen auch die Emotionen und Handlungen, mit denen Menschen auf neue und schwierige Anforderungssituationen reagieren, "mehr auf dem, was sie glauben, als auf objektiven Tatsachen".

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