Softlab steigt ins Channel-Geschäft ein

02.06.1998

MÜNCHEN: Das Münchner Systemhaus Softlab, bis dato ausschließlich im direkten Vertriebskanal zugange, ist auf den Partner gekommen. Für ihr Informations- und Entwicklungswerkzeug Object Repositary Enabler sucht die BMW-Tochter kompetente Händler.Das Commitment von Roland Hollstein ist eindeutig: "Wir wollen in diesem Jahr unseren Umsatz im Produktgeschäft um bis zu acht Millionen Mark steigern. Um das zu schaffen, brauchen wir Partner", erklärt der Corporate Channel Manager der Softlab GmbH. Auf der Suche ist er dabei sowohl nach OEM-Partnern, Systemintegratoren und Consulting-Unternehmen als auch nach VARs. Diese Partner könnten das Informations- und Entwicklungswerkzeug zu einem Bestandteil ihrer eigenen Lösungsangebote machen, ihre Lösungen auf Enabler entwickeln oder ihren Kunden Lösungen empfehlen, die auf Enabler basieren. "Vor allem im OEM-Bereich haben wir bereits im vergangenen Jahr einige Partner gewinnen können", berichtet Hollstein, der im Herbst von Novell zu Softlab wechselte. So wurden Partnerschaften mit Unternehmen wie Select, Cincom und Information Builders geschlossen, die allesamt im Application-Development-Markt tätig sind.

Erst im Aufbau begriffen ist dagegen die Zusammenarbeit mit Consulting-Unternehmen. "Da wir uns selbst als Beratungshaus sehen, ist hier Vorsicht angebracht, damit wir uns nicht zuviel Konkurrenz ins eigene Haus holen", so Hollstein. Dennoch ist er zuversichtlich, auch hier schon bald kompetente Partner zu gewinnen.

Neben dem Enabler, der sich laut Softlab unternehmensweit als Informationsmanagement-Lösung einsetzen läßt, gilt es zudem-Vertriebspartner für den Visual Enabler zu finden. Mit diesem auf der Enabler-Technologie basierenden "shrinked wrapped"-Massenprodukt für Microsoft-Entwickler adressieren die Münchner laut Hollstein in erster Linie Reseller, Distributoren und Mail-Order-Häuser.

Für das Systemhaus, daß seit 1992 komplett zu dem bayerischen Automobilgiganten gehört, bricht damit eine neue Vertriebsära an. Bisher nämlich wurde "Maestro II" ausschließlich über die eigene Verkaufstruppe an den Mann gebracht. "Mit der Entwicklungsumgebung, die auf Großrechnern läuft, haben wir natürlich Großkunden wie Banken und Versicherungen adressiert", macht der Channel Manager deutlich. Der Enabler jedoch laufe statt dessen auf NT, Unix und auch als Stand-alone-Lösung auf dem PC. Betont Hollstein: "Daher ist der Schritt in Richtung indirekter Vertrieb logisch."

Profitieren von der ganzen Sache soll aber nicht nur Softlab. "Mit Tools kann der Händler recht ansehnliche Gewinnmargen erwirtschaften, die zwischen 20 und 30 Prozent liegen", glaubt der Manager. Und zudem könne der Händler seinen Kunden durch Beratung und Service einen Zusatznutzen bieten. (sn)

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