Datentransformation in der SAP-Welt

Software-Anbieter SNP übernimmt SAP-Spezialisten Datavard

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Das Software- und Beratungsunternehmen Datavard gehört jetzt zu SNP, einem Anbieter von Software für digitale Transformationsprozesse und automatisierte Datenmigrationen. Das will mit der Übernahme seine Position im Markt für Datentransformationen im SAP-Umfeld auszubauen.
Gregor Stöckler, Gründer und CEO der Datavard AG (mitte), wird im Zuge der Übernahme von Datavard durch SNP Chief Operating Officer (COO) und neben CEO Michael Eberhardt (links) und CFO Heiner Diefenbach (rechts) einer der geschäftsführenden Direktoren.
Gregor Stöckler, Gründer und CEO der Datavard AG (mitte), wird im Zuge der Übernahme von Datavard durch SNP Chief Operating Officer (COO) und neben CEO Michael Eberhardt (links) und CFO Heiner Diefenbach (rechts) einer der geschäftsführenden Direktoren.
Foto: SNP

SNP Schneider-Neureither & Partner, Anbieter von Software für digitale Transformationsprozesse und automatisierte Datenmigrationen, hat die Datavard AG übernommen. Das wie auch SNP ebenfalls in Heidelberg ansässige Software- und Beratungsunternehmen ist auf Transformationen und Datenmanagement in SAP-Landschaften spezialisiert. SNP bezahlt für sämtliche Aktien der Datavard AG rund 20 Millionen Euro und gibt aus einer Sachkapitalerhöhung 173.333 junge Aktien aus. Die neuen Aktien werden mittelbar an Gregor Stöckler sowie zwei weitere Anteilseigner der Datavard AG ausgegeben. Alle drei Personen bleiben auch nach der Transaktion im Unternehmen.

Die Übernahme ist für SNP eigenen Angaben zufolge ein wichtiger Schritt bei der Entwicklung einer Plattform, mit der Unternehmen die Wertschöpfung aus ihrer Datentransformation optimieren können. Mit dem Kauf von Datavard kommen Angebote in den Bereichen SAP-Datenmanagement und Analytics hinzu. "Sowohl im Software- als auch im Beratungsgeschäft ergänzen sich beide Portfolios optimal", sagt Michael Eberhardt, CEO der SNP SE. "Bisher agierten SNP und Datavard am Markt als Wettbewerber und Partner; zukünftig werden wir die neu gewonnene Stärke aus dem Zusammenschluss beider Unternehmen dazu nutzen, unsere Kunden und Partner noch umfassender bedienen zu können."

"SNP und Datavard kennen und schätzen sich seit vielen Jahren als Mitbewerber und als Partner", sagt Gregor Stöckler, Gründer und CEO der Datavard AG. Beide Unternehmen sind zudem Gründungsmitglieder der 2019 gegründeten Arbeitsgruppe "SAP S/4HANA Selective Data Transition Engagement". Stöckler wird im Zuge der Übernahme Chief Operating Officer (COO) bei SNP und einer der geschäftsführenden Direktoren. Er wird die Vertriebsregionen USA und UK & Irland sowie weltweit die Bereiche Analytics, Plattformstrategie, Technology Partner sowie das Partner Marketing verantworten.

Datavard ist seit mehr als 20 Jahren am Markt aktiv. Es begleitet Unternehmen bei der Migration nach SAP S/4HANA, der Modernisierung der Data-Warehouse- und Analytics-Landschaft sowie bei Merger & Acquisitions, Carve-outs und Firmensplits. Außerdem bietet Datavard Produkte für das Data Lifecycle Management, Business Intelligence und Analytics sowie Cloud-Connectivity-Lösungen, die es SAP-Kunden ermöglichen, SAP-Daten in Anwendungen für Künstliche Intelligenz, Machine Learning und Internet of Things zu integrieren und dort zu nutzen. Im Geschäftsjahr 2020 erwirtschaftete Datavard mit rund 170 Mitarbeitern einen Gesamtumsatz von 17,6 Millionen Euro und ein EBIT von 1,0 Mio. Euro. Neben dem Hauptsitz in Heidelberg unterhält Datavard zwei Standorte in der Slowakei, einen in der Schweiz und eine Vertretung in den USA.

SNP setzt im ERP-Umfeld auf hohe Automatisierung mit Hilfe eigenentwickelter Software. Es verspricht Kunden im Vergleich zu klassischen SAP-Beratungsunternehmen qualitative Vorteile bei geringerem Zeit- und Kostenaufwand. Die SNP-Gruppe beschäftigt weltweit rund 1.600 Personen. Das Unternehmen hat seinen Stammsitz ebenfalls in Heidelberg erzielte im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von rund 144 Millionen Euro. Das Unternehmen wurde 1994 gegründet, ist seit 2000 börsennotiert und seit 2014 im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet. Seit 2017 firmiert das Unternehmen als Europäische Aktiengesellschaft (Societas Europaea/SE).

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