Software bricht Herzen und deckt Mordpläne auf

01.06.2001
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, denkt sich der eine oder andere eifersüchtige Partner. Aber: Das Wühlen in Jackentaschen nach verdächtigen Botschaften ist out. Das Zeitalter der Informationstechnologie hält auch für Eifersüchtige technische Finessen bereit: die Spionage-Software "Spector".Schreibt die Freundin Liebes-E-Mails an den Arbeitskollegen? Chattet der Ehemann mit sieben Cyber-Freundinnen? Einmal auf dem Rechner des Verdächtigten installiert, kontrolliert Spector jeden Schritt, welches Programm wann aufgerufen wird, jeden einzelnen Buchstaben, der getippt wird. Das funktioniert ganz einfach: Jede Sekunde wird ein Snapshot vom Bildschirm gemacht. Wer Mut zur Lücke hat, lässt nur alle halbe Stunde ein Bildschirmbildchen knipsen. Und natürlich arbeitet der Spion vollkommen diskret, der User merkt nichts. Verlässt das observierte Objekt seinen Rechner, lassen sich die gesammelten Daten abspielen. Was da über den Bildschirm flimmert, brach viele Herzen und sorgte für etliche Trennungen und Sche. Einmal wurden angeblich sogar die Mordpläne einer Frau und ihrem Liebhaber am - vor Spector ahnungslosen - Ehemann entdeckt. Die verschärfte Version von Spector nennt sich "eBlaster" und ist für extrem Eifersüchtige gemacht: Das Programm verschickt die Screenshots umgehend per E-Mail. Be Schnüffelprogramme sind für 149 Mark zu haben. Eigentlich wurde Spector für Unternehmer entwickelt, die ihren Arbeitnehmern nicht über den Weg trauen. Nach einigen rührenden Dankesbriefen von betrogenen Ehefrauen und Ehemännern ging dem Software-Entwickler Doug Fowler ein Licht auf. Er bewarb Spector mit "Ehemann betrügt online? Erwisch ihn hiermit!". Die Verkäufe vervielfachten sich in kürzester Zeit. Inzwischen kann sich der Ausspionierte wehren. Eine Hamburger Softwarefirma hat den "Elbtecscan"entwickelt. Das Programm lässt sich kostenlos vom Internet auf die Festplatte spielen und stellt fest, ob Spector dort seine Aufklärungsarbeit betreibt. (bv)

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, denkt sich der eine oder andere eifersüchtige Partner. Aber: Das Wühlen in Jackentaschen nach verdächtigen Botschaften ist out. Das Zeitalter der Informationstechnologie hält auch für Eifersüchtige technische Finessen bereit: die Spionage-Software "Spector".Schreibt die Freundin Liebes-E-Mails an den Arbeitskollegen? Chattet der Ehemann mit sieben Cyber-Freundinnen? Einmal auf dem Rechner des Verdächtigten installiert, kontrolliert Spector jeden Schritt, welches Programm wann aufgerufen wird, jeden einzelnen Buchstaben, der getippt wird. Das funktioniert ganz einfach: Jede Sekunde wird ein Snapshot vom Bildschirm gemacht. Wer Mut zur Lücke hat, lässt nur alle halbe Stunde ein Bildschirmbildchen knipsen. Und natürlich arbeitet der Spion vollkommen diskret, der User merkt nichts. Verlässt das observierte Objekt seinen Rechner, lassen sich die gesammelten Daten abspielen. Was da über den Bildschirm flimmert, brach viele Herzen und sorgte für etliche Trennungen und Sche. Einmal wurden angeblich sogar die Mordpläne einer Frau und ihrem Liebhaber am - vor Spector ahnungslosen - Ehemann entdeckt. Die verschärfte Version von Spector nennt sich "eBlaster" und ist für extrem Eifersüchtige gemacht: Das Programm verschickt die Screenshots umgehend per E-Mail. Be Schnüffelprogramme sind für 149 Mark zu haben. Eigentlich wurde Spector für Unternehmer entwickelt, die ihren Arbeitnehmern nicht über den Weg trauen. Nach einigen rührenden Dankesbriefen von betrogenen Ehefrauen und Ehemännern ging dem Software-Entwickler Doug Fowler ein Licht auf. Er bewarb Spector mit "Ehemann betrügt online? Erwisch ihn hiermit!". Die Verkäufe vervielfachten sich in kürzester Zeit. Inzwischen kann sich der Ausspionierte wehren. Eine Hamburger Softwarefirma hat den "Elbtecscan"entwickelt. Das Programm lässt sich kostenlos vom Internet auf die Festplatte spielen und stellt fest, ob Spector dort seine Aufklärungsarbeit betreibt. (bv)

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