Software fest in deutscher Hand

11.02.2000

Rund 75 Prozent des in Deutschland erzielten Software-Gesamtumsatzes wird von Unternehmen erzielt, deren Kapitalmehrheit in deutscher Hand ist. Zu diesem Ergebnis kamen die Hamburger Marktforscher von Lünendonk. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dieses Resultat sogar eine leichte Steigerung um zirka zwei Prozent. Knapp ein Viertel des Umsatzes entfällt auf Unternehmen mit überwiegend amerikanischem Kapital. Nur ein Prozent des Marktumsatzes bestreiten Unternehmen, deren Kapitalmehrheit in anderen europäischen Staaten liegt. Die Hamburger haben für diese Marktsituation zwei entscheidende Ursachen ausgemacht: Zum einen schlage der hohe Gesamtumsatz der SAP AG auf das Ergebnis durch, da die überwiegende Mehrheit der Anteilseigner aus Deutschland komme. Zum anderen hätten sich - gefördert durch den Neuen Markt - in den letzten Jahren zahlreiche Standard-Software-Unternehmen etabliert, die inzwischen auch international tätig seien und hohe Umsatzzuwächse aufwiesen. Darüber hinaus haben die Marktforscher einen weiteren Trend ausgemacht. Sie bescheinigen Standard-Software-Unternehmen aus anderen europäischen Staaten eine geringe, ja sogar abnehmende Bedeutung in Deutschland. Ein anderes Bild ergibt sich in der deutschen IT-Beratungs- und Systemintegrations-Branche. In diesem Marktsegment operieren inzwischen zahlreiche multinationale Konzerne mit eigenen Tochtergesellschaften. Zwar seien die Unternehmen mit deutschem Kapital noch zahlenmäßig in der Mehrheit, aber sie erzielen nur noch 45 Prozent des Gesamtumsatzes. Dagegen sackten Firmen mit amerikanischer Kapitalmehrheit anstatt wie im vergangenen Jahr 29 Prozent aktuell 42 Prozent des Umsatzes im IT-Beratungs- und Systemintegrationssegment ein. Stark rückläufig sei der Anteil der Unternehmen mit Kapitalmehrheit in anderen europäischen Staaten, fanden die Hamburger heraus. Die Dienstleister aus dem europäischen Ausland decken derzeit nur noch 13, anstatt 25 Prozent wie im Vorjahr ab. (mm)

www.luenendonk.de

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