Noch hat Microsoft den Hersteller von Unternehmenssoftware Navision nicht in die Tasche gesteckt. Bei einem Angebot von 300 Dänischen Kronen pro Aktie, was einem Gesamtwert der Transaktion von zirka 1,5 Milliarden Euro entspricht, handelt es sich aber nur noch um eine Formalie, da auch keine kartellrechtlichen Einwände zu erwarten sind. Die weitaus spannendere Frage ist deshalb, wie sich der Unternehmensbereich Microsoft Business Solutions künftig aufstellen wird (siehe ComputerPartner 18/02, Seite 14).
Fest steht, dass Navision in die Business Solutions Division von Microsoft aufgeht. Die Namensanhängsel Great Plains und Navision dürften bald der Vergangenheit angehören. Der Hauptsitz der Dänen in Vedbaek wird zum Entwicklungsstandort von Microsofts Unternehmenssoftware in EMEA. Ebenfalls spannend bleibt die Frage, wer künftig für die Business Solutions Division in Deutschland verantwortlich zeichnet. Die Geschicke von Great Plains leitet hier zu Lande Thilo Roetger, Geschäftsführer Microsoft Great Plains Business Solutions. Bei Navision stehen derzeit gleich drei Verantwortliche an der Spitze der deutschen Niederlassung in Hamburg. Das Führungstrio bilden die beiden Geschäftsführer Jürgen Baier und Thomas von Broich sowie Lars Damsgaard Andersen als Country Manager. Thilo Roetger konnte noch keine Aussagen zur künftigen Organisationsstruktur machen:"Bis die Übernahme abgeschlossen ist, fallen keine Entscheidungen über einzelne Regionen." Auf europäischer und internationaler Ebene hat Microsoft dagegen die Felle bereits verteilt: Jesper Balser, Co-CEO bei Navision, wird Director of Global Strategy, und Preben Damgaard, ebenfalls Co-CEO bei Navision, übernimmt die Position des Director of EMEA Operations for Microsoft Business Solutions. Beide berichten an Doug Burgum, Senior Vice President bei Microsoft und Präsident von Microsoft Great Plains. Lesen Sie zur geplanten Übernahme auch den Kommentar auf Seite 8. (hei)
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