ERP-Software

Software-Vorstand: Marktbereinigung muss sein

18.12.2000
Nach Überzeugung von Uwe Lehle, Vorstandsvorsitzendem der EBS Software in Neu-Ulm, wird es unter den Anbietern von ERP-Software "zwangsläufig zu einer Bereinigung kommen" müssen. Mehr als 100 Anbieter mit unmittelbarem Fokus auf den Mittelstand sind nach seiner Ansicht zu viel.

Uwe Lehle, Vorstandsvorsitzender der EBS Software AG in Neu-Ulm, wird es unter den Anbietern von ERP-Software "zwangsläufig zu einer Bereinigung kommen" müssen. Mehr als 100 Anbieter mit unmittelbarem Fokus auf den Mittelstand sind seiner Ansicht nach zu viel, der Kuchen zu klein. Die Anwender sehen diese Konsolidierung allerdings gar nicht gern. In einer Umfrage unter 379 Anwenderfirmen antworteten 59 Prozent, sie seien die Leidtragenden dieser Entwicklung.

Bauchschmerzen verursachen vor allem die unklare technische Planungssicherheit (79 Prozent der Antworten) sowie die Investitionsrisiken (72 Prozent). Die Firmen befürchten als Folge von Fusionen und übernahmen zudem Servicenachteile und höhere Kosten. Aufgrund der Erfahrungen wird das ERP-System des übernommenen Softwareherstellers in der Regel nach einer gewissen Zeit vom Markt genommen, die Anwender müssen auf ein neues System migrieren.

Doch die meisten der befragten Unternehmen wollen sich im Falle einer Fusion oder der Übernahme ihres Softwarepartners nicht ohne weiteres zu einer Migration in ein neues Anwendungssystem zwingen lassen. Mehr als die Hälfte der befragten IT-Manager würde so lange wie möglich an seinem bestehenden System festhalten, fast ein Drittel würde sogar sofort alternative Marktangebote prüfen.

Dieses Votum zeigt nach Ansicht von EBS-Vorstandschef Lehle, "dass sich die Unternehmen nicht zu einer abhängigen Variablen der Softwarehäuser reduzieren lassen wollen." Erstaunlich ist, wie wenig die Firmenkunden über ihr Softwarehaus wissen. Auf die Frage, wie sie ihren gegenwärtigen ERP-Softwarepartner bewerten, antworteten zwei Drittel: "keine Einschätzung". (sic)

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