Sommerloch beschert IT-Händlern Ebbe in der Kasse

08.03.2000
Das berühmte Sommerloch macht auch vor der IT-Branche nicht Halt. Welche saisonbedingten Schwankungen die Händler erwarten, untersuchte das Marktforschungsunternehmen Techconsult.

Des einen Freud ist des anderen Leid: Während sich die meisten nach Sonne sehnen, fürchtet der IT-Handel das berühmte Sommerloch: Offenbar verkauft sich technisches Equipment bei schlechtem Wetter besser. Zu dieser Erkenntnis kommt zumindest das Marktforschungsunternehmen Techconsult in Kassel, das die Händlerschaft nach saisonbedingten Umsatzschwankungen befragte.

Insgesamt 37 Prozent der IT-Händler erwarten demnach einen starken Rückgang ihrer Umsätze in der heißen Jahreszeit, weitere 23 Prozent rechnen zumindest mit einem leichten Negativtrend. Immerhin 18 Prozent meinen nicht, dass sich die Ferienzeit auf ihr Geschäft auswirken wird, und ganze 20 Prozent glauben erst gar nicht an das viel beklagte Sommerloch.

Am pessimistischsten sehen die Kauf- und Versandhäuser die schönste Jahreszeit: Hier sind ganze 57 Prozent von einem starken Umsatzeinbruch überzeugt, weitere 15 Prozent glauben an ein leichtes Minus.

Am schlimmsten trifft es Versandhäuser

Und auch im Elektrofachhandel sind es noch 46 Prozent, die für die sonnigen Monate schwarz sehen. Allerdings sind in diesem Segment gleichzeitig 54 Prozent der Inhaber positiv gestimmt. Etwa ein Drittel der Computer-Shops und Bürovollsortimenter klagt über das Sommerloch, weitere 29 beziehungsweise 44 Prozent erwarten einen leichten Umsatzrückgang, die meisten blicken den steigenden Temperaturen jedoch relativ gelassen entgegen.

Durchschnittlich nur 16 Tage Urlaub im Jahr

Bei den Systemhäusern und VARs sind die Fronten ausgeglichen: Jeweils ein Drittel erwartet leichte bis schwere Umsatzturbulenzen beziehungsweise gar keine Auswirkungen.

Offenbar haben die IT-Händler trotz des Sommerlochs alle Hände voll zu tun: Durchschnittlich gönnt sich ein Händler nur 16 Tage Urlaub im Jahr, hat Techconsult ermittelt. Die Inhaber der Systemhäuser und VARs kommen mit durchschnittlich 18 Tagen pro Jahr am besten weg, einen Tag weniger sind Bürohändler und -vollsortimenter unterwegs. Wer einen Computer-Shop betreibt, hat 16 Tage Urlaub im Jahr. Im Elektrofachhandel dauert die schönste Zeit des Jahres durchschnittlich 13 Tage. Am wenigsten Erholung haben mit zwölf Tagen aber die Führungsriegen in den Kauf- und Versandhäusern. Während der Urlaubszeit übernimmt bei 47 Prozent der Befragten ein Stellvertreter die anfallenden Aufgaben, 31 Prozent vertrauen ihrer Mannschaft und lassen sie alleine, 22 Prozent machen den Laden lieber dicht. (mf)

www.techconsult.de

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