Sony: Hier zahlen Sie für den guten Namen

24.10.1997
MÜNCHEN: Welche Kriterien müssen Bildschirme erfüllen, und wie werden die Sony-Geräte diesen Kriterien gerecht? Das Marktforschungs-unternehmen TechConsult befragte im Auftrag von ComputerPartner 117 Händler, wie Sony-Monitore abschneiden und welche Noten Sony als Hersteller verdient. Insgesamt werden - über die kommenden Ausgaben verteilt - vier Monitor-Hersteller unter die Lupe genommen: Sony, Eizo, Maxdata mit den Belinea-Produkten und Philips.Überwiegend positiv beurteilt der Fachhandel die Qualität der Sony-Monitore. Die Bewertung Sonys als Lieferant und Handelspartner fiel dagegen nicht so rosig aus. Bei den bereits vor einem Jahr meistkritisierten Punkten: "Einhaltung der Liefertermine" und "kurzfristige Lieferfähigkeit" (ComputerPartner 11/96) hat sich das Unternehmen nur um eine halbe Note verbessert.

MÜNCHEN: Welche Kriterien müssen Bildschirme erfüllen, und wie werden die Sony-Geräte diesen Kriterien gerecht? Das Marktforschungs-unternehmen TechConsult befragte im Auftrag von ComputerPartner 117 Händler, wie Sony-Monitore abschneiden und welche Noten Sony als Hersteller verdient. Insgesamt werden - über die kommenden Ausgaben verteilt - vier Monitor-Hersteller unter die Lupe genommen: Sony, Eizo, Maxdata mit den Belinea-Produkten und Philips.Überwiegend positiv beurteilt der Fachhandel die Qualität der Sony-Monitore. Die Bewertung Sonys als Lieferant und Handelspartner fiel dagegen nicht so rosig aus. Bei den bereits vor einem Jahr meistkritisierten Punkten: "Einhaltung der Liefertermine" und "kurzfristige Lieferfähigkeit" (ComputerPartner 11/96) hat sich das Unternehmen nur um eine halbe Note verbessert.

Vor allem die Kriterien "Ergonomie", "hohe Auflösung" und "Strahlungsarmut" erfüllen die Produkte zur vollsten Zufriedenheit der befragten Händler. Was das Produktdesign angeht, übertrifft Sony sogar die Erwartungen. Bei der Bildqualität bleiben die Monitore allerdings hinter den Anforderungen zurück. Der Inhaber eines norddeutschen Computerhauses, der bereits seit acht Jahren mit Sony-Produkten handelt, bemängelt zum Beispiel, daß "die Monitore nach zwei, drei Jahren nicht mehr so scharf" seien. Minuspunkte gibt's auch für die Zuverlässigkeit der Bildschirme. Ein Teil der Befragten hatte mit einigen Ausfällen zu kämpfen.

Der Handel ist unzufrieden

Auch die langen Reparaturzeiten wurden moniert. Der meist genannte Vorwurf, bei dem sich alle einig waren, lautet: Die Produkte sind zu teuer, das Preis-Leistungsverhältnis ist schlecht. "Die Bildschirme sind eigentlich nur für High-End-Anwender mit großem Geldbeutel", lautet die Zusammenfassung des Geschäftsführers eines ostdeutschen Computerfachgeschäfts. Ein Mitarbeiter eines großen Systemhauses sagt ganz offen, daß man "bei Sony halt für den Namen mitbezahle".

Die Zusammenarbeit der Händler mit Sony ist nicht unproblematisch: In fast allen Punkten blieb der Hersteller hinter den Anforderungen des Fachhandels zurück. Vor allem in puncto Einhaltung der Liefertermine und kurzfristige Lieferfähigkeit besteht laut Umfrage Verbesserungsbedarf. Die gleichen Kriterien führten bereits in der Befragung vor einem Jahr die Mängelliste an. Damals gab Georg Albach, Marketing Manager von Sony, zu, daß das Unternehmen "tatsächlich mit einigen Lieferschwierigkeiten zu kämpfen" hatte. Daran scheint sich bis heute trotz der Ankündigung, die Produktkapazität zu erhöhen, kaum etwas geändert zu haben. Mancher Händler wünscht sich vielleicht, daß Sony auch den Distributoren hier besser auf die Finger schaut. Auch mit der Verkaufsunterstützung hapert es. Am schlechtesten schnitt das japanische Unternehmen jedoch - wie im letzten Jahr - bei der Rabattgewährung ab. Hier klaffen Anforderung und Realität meilenweit auseinander. Der Geschäftsführer eines norddeutschen Computerfachgeschäfts kritisiert, daß man zuwenig an Sony-Monitoren verdiene, deswegen verkaufe er sie nicht so gerne.

Genau richtig liegt der Hersteller mit seiner Recyclingpolitik für Altgeräte. Und trotz einigen wenigen abweichenden Aussagen, daß das Unternehmen "technisch und qualitativ nicht mehr führend am Markt" sei (so ein Mitarbeiter eines Computerfachgeschäfts), findet die Mehrzahl der Befragten, daß Sony immer noch eine führende Rolle in der Monitortechnologie innehat. Außerdem honorieren die Händler, daß der Hersteller die Bildschirme nicht direkt vertreibt. (is)

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