Blu-Ray versus HD DVD, Sony versus Toshiba. Jahre währte der Streit um das DVD-Format der Zukunft. Nach nur sechs Wochen an einem grünen Tisch steht die Einigung auf ein Format angeblich kurz bevor.
Wie die japanische Zeitung Nihon Keizai Shimbun am 10.05.05 berichtete, könnten die Ende April aufgenommenen Gespräche über ein gemeinsames Format für hochauflösende DVDs schon innerhalb einer Woche zum Abschluss kommen. Sowohl Blu-Ray, mit Sony und Panasonic-Mutter Matsushita als Hauptverfechter, als auch Toshibas HD-DVD-Format bauen auf der Blaulaser-Technologie auf, die es erlaubt, wesentlich mehr Informationen auf eine DVD zu pressen als mit den bisher verwendeten Rotlasern. Doch beide Formate sind nicht kompatibel miteinander.
Dem Artikel in dem japanischen Blatt zufolge hat man sich nun doch auf ein gemeinsames Format geeinigt. Und das sieht vor, dass Toshiba seine Software-Technologie beisteuert, Sony seine Disk-Struktur. Weiter heißt es in dem Bereicht, dass die drei Verhandlungspartner (einschließlich Matsushita) am 16. Mai schon nähere Details bekannt geben werden.
Toshiba hat den Bericht jedoch sofort strikt zurückgewiesen und verlauten lassen, dass es weder konkrete Pläne noch Entscheidungen über die Vereinheitlichung auf irgendeiner gemeinsamen Basis gebe, auch wenn dies sicherlich im inne der Verbraucher sei.
Der Wettstreit um das jeweils beste Format für hoch auflösende DVDs erinnert an den zwischen VHS und Betamax in den frühen 80ern. Treibende Kraft hinter VHS, das sich letztendlich durchsetzte, war damals Matsushita, während Sonys sicherlich besseres Videocassetten-Format Betamax nur in Profi-Studios noch eine Rolle spielt. Heute stehen sie mit Blu-Ray Seit an Seit und mit ihnen Apple, Dell, HP und Samsung sowie die Hollywood-Studios Walt Disney und Sony Pictures Entertainment. Zu den wichtigsten Unterstützern von Tohsibas HD-DVD-Format wiederum gehören Paramount Pictures, Universal Pictures und Warner Bothers. (kh)