Foto: Sophos
Secureworks entwickelte sich seit seiner Gründung 1998 zunächst ganz ordentlich und setzte bereits früh - 2009 - mit der Übernahme der Managed Security Services von VeriSign auf das richtige Pferd. Mit der Übernahme durch Dell, dass sich damals ein Standbein bei Security und Software aufbauen wollte, im Jahr 2011 für 612 Millionen Dollar, begann für das Unternehmen jedoch eine lange Stagnationsphase.
Es folgten unter anderem ein mäßig erfolgreicher Börsengang (2016) und die Erweiterung des Portfolios um einen SaaS-basierendes SIEM-Angebot. 2020 wurde es dann endlich für den Channel interessant, als es sich mit einem neu formulierten Partnerprogramm stärker dem indirekten Vertrieb zuwandte, was dann zum Beispiel in einem Distributionsvertrag mit Arrow zum Ausdruck kam. Jetzt hat das Unternehmen eine neue Heimat gefunden und soll das MDR-Angebot von Sophos ergänzen.
Viele vergebene Chancen bei Secureworks
Die Transaktion war Sophos 859 Millionen Dollar wert. Auch das zeigt, welche Chancen Secureworks und dessen Besitzer Dell in den vergangenen Jahren liegengelassen haben: Ein Wertzuwachs um 40 Prozent in über acht Jahren ist für eine IT-Security-Firma eher unterdurchschnittlich.
Der Gesamtmarkt weltweit hat sich im selben Zeitraum bei einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 13,3 Prozent von rund 85 Milliarden auf etwa 267 Milliarden Dollar entwickelt - also um über 200 Prozent zugelegt. Mit der Übernahme durch Sophos wurde der Handel mit Secureworks Stammaktien an der Nasdaq eingestellt.
Sophos baut weiter an Security-Operations-Plattform
Sophos ist aber zuversichtlich, dass die unterdurchschnittliche Performance von Secureworks nicht an der Technologie, sondern deren Nutzung liegt - und will das nun besser machen. "Mit dem Zusammenschluss realisiert Sophos eine einzigartige Security-Operations-Plattform, die hunderte Integrationen für adaptiven Schutz sowie Erkennung von und Reaktion auf Cyberangriffe zur Verfügung stellt, um Cyberangriffe einzudämmen. Die offene und skalierbare Plattform hilft Unternehmen, insbesondere solchen mit heterogener IT-Landschaft, aktuelle und künftige Technologieinvestitionen zu schützen und so die betriebliche Effizienz und die Rentabilität der Ausgaben für Cybersicherheit zu steigern."
Sophos betont zudem, dass es auch nach der Übernahme den ausschließlichen Channel-Ansatz beibehalten werde: "Sophos seinem Engagement treu, innovative Sicherheitsservices und -technologien zu liefern, die Reseller, Managed Service Provider (MSPs) und Managed Security Services Provider (MSSPs) bestmöglich unterstützen."
Wie es für Kunden und Partner weitergeht
"Mit der Integration von Secureworks bietet unser erweitertes Dienstleistungs- und Produktportfolio noch stärkere End-to-End-Sicherheitslösungen, die Identity Threat Detection and Response (ITDR), SIEM der nächsten Generation und Managed Risk umfassen - alles auf einer einzigen offenen Plattform", sagt Joe Levy, CEO bei Sophos. "Wir werden auch in der Lage sein, unsere KI-, Threat-Intelligence- und Angriffsforschung durch vielfältigere und umfangreichere, globale Telemetrie voranzutreiben und analytisch für die Ansprüche im Unternehmensalltag aufzubereiten."
Zunächst geht das Geschäft jedoch bei Sophos als auch bei Secureworks wie gewohnt weiter. Sophos erklärt dazu: "Die Teams arbeiten weltweit mit ihren jeweiligen Reseller-Partnern, MSPs und MSSPs zusammen, um die existierenden Security-Services und -Technologien zu vertreiben. Die Vertriebs- und Customer-Experience-Gruppen beider Unternehmen konzentrieren sich auf die Unterstützung der bestehenden Partner und Kunden, helfen bei Renewals und kümmern sich um neue sowie laufende Geschäftsbeziehungen."