Schwache Resonanz

Spam-E-Mails - nur eine von 12,5 Mio. erfolgreich

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Von 12,5 Mio. verschickten Spam-E-Mails führt lediglich eine einzige zum Kauf der auf diese Weise angepriesenen Produkte. Durch die enorme Menge der versendeten Mails können Cyber-Schäflinge aber trotz dieser äußerst schwachen Resonanz recht ansehnliche Gewinnsummen einfahren. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie eines Forscherteams der University of California in Berkeley http://berkeley.edu und San Diego http://www.ucsd.edu . Die Wissenschaftler hatten sich die Aufgabe gestellt, des Geschäftsprinzip der Spam-Industrie und dessen Wirtschaftlichkeit zu erforschen. Wie die BBC berichtet, schlüpften der IT-Sicherheitsforscher Stefan Savage und sein Team hierfür selbst eine Zeit lang in die Rolle von Internetkriminellen. So haben die Forscher etwa Teile des in Branchenkreisen bereits bekannten Botnetzes Storm unter ihre Kontrolle gebracht, um E-Mail-Spam zu verschicken.

Von 12,5 Mllionen. verschickten Spam-E-Mails führt lediglich eine einzige zum Kauf der auf diese Weise angepriesenen Produkte. Durch die enorme Menge der versendeten Mails können Cyber-Schäflinge aber trotz dieser äußerst schwachen Resonanz recht ansehnliche Gewinnsummen einfahren. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie eines Forscherteams der University of California in Berkeley und San Diego. Die Wissenschaftler hatten sich die Aufgabe gestellt, des Geschäftsprinzip der Spam-Industrie und dessen Wirtschaftlichkeit zu erforschen. Wie die BBC berichtet, schlüpften der IT-Sicherheitsforscher Stefan Savage und sein Team hierfür selbst eine Zeit lang in die Rolle von Internetkriminellen. So haben die Forscher etwa Teile des in Branchenkreisen bereits bekannten Botnetzes Storm unter ihre Kontrolle gebracht, um E-Mail-Spam zu verschicken.

"Nach 26 Tagen und an die 350 Mio. versendeten E-Mail-Nachrichten wurden nur 28 Käufe getätigt", schreiben die Forscher über ihre Untersuchungsergebnisse. Die Erfolgsrate liege demzufolge bei weniger als 0,00001 Prozent. Das angebotene "male enhancement product" - das die deutschsprachigen Internetnutzer wohl am ehesten unter dem Stichwort "Penisverlängerung" kennen - sei zu einem Preis von knapp 100 Dollar pro Stück angeboten worden. "Rechnet man das alles zusammen, hätte unsere Aktion einen Gesamtumsatz von rund 2.732 Dollar lukriert. Anders ausgedrückt ergibt das einen Profit von etwas weniger als 100 Dollar pro Tag", rechnen die Wissenschaftler vor. Auf den ersten Blick möge das zwar als sehr wenig erscheinen, man dürfe allerdings nicht vergessen, dass die Forscher lediglich einen kleinen Teil des Storm-Botnetzes analysiert haben. "Wenn man diese Ergebnisse auf das gesamte Storm-Netz hochrechnet, schätzen wir, dass dessen Betreiber rund 7.000 Dollar pro Tag bzw. 3,5 Mio. Dollar pro Jahr umsetzen", so das Forscherteam.

"Die aktuell durchgeführte Studie ist die erste, die die Wirtschaftlichkeit der Spam-Industrie mit konkreten Zahlen belegt", stellt McAfee-Sicherheitsexperte Toralv Dirro fest. Die im Rahmen der Untersuchung zu Tage geförderten Ergebnisse seien durchaus einleuchtend. "Eine Erfolgsrate im unteren Promillebereich ist für die Betreiber von Spam-Netzen noch lange kein Grund, ihre Tätigkeit einzustellen. In diesem Bereich lautet das Motto: Die Menge macht's", gibt Dirro zu bedenken. In Anbetracht der hohen Spam-Aktivitäten im Web sei es nur logisch, dass sich damit auch gutes Geld verdienen lasse. "Man darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen, dass die Unterhaltung eines Spam-Netzes für den Betreiber nur sehr geringe Kosten mit sich bringt. Der letztendlich erzielte Umsatz wird in einigen Fällen auch noch durch die Vermietung von Botnetzen aufgebessert", merkt Dirro an.

Als Konsequenz ihrer Studienergebnisse formuliert das US-Wissenschaftlerteam auch einen konkreten Lösungsvorschlag für das Spam-Problem. So sollte man wenn möglich dafür sorgen, dass für die Spammer zusätzliche Kosten entstehen. Denn dies würde sie aufgrund ihres Geschäftsmodells empfindlich treffen. "Die Gewinnmarge für Spam könnte alles in allem doch niedrig genug liegen, dass Cyber-Kriminelle sehr sensibel darauf reagieren müssen, wenn der für die Durchführung einer Spam-Kampagne notwendige Aufwand steigt", fasst das Forscherteam zusammen. (pte/rw)

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