Womit Spammer Geld verdienen

Spam-Index Juni 2005

19.07.2005
Der Anteil von E-Mails zu den Themen Gesundheit und Finanzen am gesamten Spam-Aufkommen hat sich in den vergangenen beiden Jahren verdoppelt. In den vergangenen vier Wochen verzeichnete Clearswift zudem zahlreiche Werbung für Plagiate von Schmuckstücken, Uhren und Markenbekleidungsartikeln sowie einen starken Anstieg bei eBay-Betrugsversuchen.

Seit zwei Jahren führt Clearswift bereits die all monatliche Erhebung zum Thema "Inhalte der Spam-Mails" durch. Die Ergebnisse der vergangenen 24 Monate belegen die kontinuierliche Abnahme der E-Mails mit pornografischen Inhalten. Aber womit verdienen Spammer heute ihr Geld?

Zwar dominiert das Motto "sex sells" weiterhin die Spam-Szene. Doch gibt es immer weniger eindeutig pornografische E-Mails, sie werden wohl bereits zu gut als solche erkannt. Aber der Anteil von Spam-Mails in der Kategorie Gesundheitswesen, in denen hauptsächlich libido-steigernde Präparate beworben werden, steigt stetig. Dicht dahinter auf Platz zwei liegen unerwünschte Nachrichten zum Thema Finanzen.

Gesundheit ist ein Geschäft

Als im Juni 2003 der erste Spam-Index von Clearswift veröffentlicht wurde, lag der Anteil von E-Mails zu den beiden Themen Gesundheit und Finanzen zusammen bei gerade 39 Prozent des gesamten Spam-Aufkommens. Die Analyse von mehr als 20.000 unterschiedlichen Nachrichten des letzten Monats zeigen, dass dieser Wert inzwischen auf über 80 Prozent gestiegen ist!

Die Zahlen lassen vermuten, dass Spammer die Kategorien Gesundheit und Finanzen als bewährte und lohnende Gewinnmöglichkeiten nutzen. Opfer dieser Nachrichten sind meistens Anwender, die sich nicht trauen, sensible Themen mit ihrem Arzt zu besprechen oder auf schnelles Geld durch windige Sparpläne hoffen.

Porno-Mails brechen ein

In den vergangenen zwei Jahren ist der Anteil von Spam mit pornografischen Inhalten - der Inbegriff unerwünschter Nachrichten im Mail-Postfach - auf fünf Prozent geschrumpft und hat dabei im Vergleich zum ersten Spam Index einen Anteil von 75 Prozent-Punkten verloren. Auch wenn der Anteil pornografischer Spam-Mails stark geschwankt ist und vor allem in den Sommermonaten der letzten beiden Jahre Spitzenwerte erreichte, ist ein allgemeiner Abwärtstrend in dieser Kategorie während des gesamten Zeitraums nicht zu leugnen.

"Es ist nicht verwunderlich, dass der Anteil von Spam mit pornografischen Inhalten abnimmt", erklärt Michael Scheffler, Regional Manager Central & Eastern Europe bei Clearswift. "Selbst einfachste Spam-Filter erkennen mittlerweile pornografische Bilddateien. Es ist viel leichter, Spam-Nachrichten zum Thema Gesundheit mit entsprechenden Produktangeboten als legitime E-Mails zu tarnen".

Rauchende Hunde auf ägyptischem Papier

Die ersten Ausgaben des Spam-Index dokumentierten große Schwankungen im Monatsvergleich. In der letzten Zeit sind jedoch neue Trends nur schwer zu identifizieren. Die Spam-Aktivitäten werden zurzeit von einer Serie bizarrer Nachrichten charakterisiert, die lediglich ein oder zwei Monate versendet werden und anschließend komplett von der Bildfläche verschwinden.

Spam zum Thema Hund trat beispielsweise erstmalig im Mai 2005 auf und wurde seitdem nicht mehr versendet. Werbung für Zigarren und ägyptisches Papier tauchte hingegen im Juni 2005 zum ersten Mal auf.

Zur Kategorie Luxusprodukte zählende Spams sind nach wie vor im Aufwind. So wurden in den letzten vier Wochen zahlreiche Plagiate von Schmuckstücken, Uhren und Markenbekleidungsartikeln beworben. Darüber hinaus wurde ein starker Anstieg bei eBay-Betrugsversuchen verzeichnet.

Kurioseste Spam-Mail im Juni 2005

Hierzu hat Clearswift zwei Vorschläge: Vorschlag 1: Haarwuchscreme mit dem Slogan: "Dichteres Haar innerhalb weniger Sekunden! Klicken Sie hier für eine kostenlose Probe."

Vorschlag 2: Dating-Websites für Christen, auf denen religiösen Anwendern, die den Valentinstag zu Hause verbringen, eine Partnervermittlung angeboten wird. (rw)

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