DREIEICH: Nach zwei Jahren haben Compaq und Cabletron einen OEM- und Wiederverkäufer-Vertrag unterzeichnet. Jährlich 300 Millionen Dollar sollen in die Kassen des Netzwerkers fließen.Ein "Hurra" entfuhr Marketingmanager DACH, Jan Bause, bei Netzwerker Cabletron als endlich der seit 1997 ausstehende Vertrag mit Compaq unterzeichnet war. Demnach wird Compaq die Netzkomponenten der Reihe Multiswitch 700 und Gigaswitch Router mit eigenem Label, eigener Firmware und Dienstleistungen, vor allem bei Großkunden, losschlagen. Ferner werden unter dem Label Digital die Workgroup-Switches vermarktet. "Das Abkommen ist äußerst wichtig für Cabletron. Denn es signalisiert Kunden Investitionssicherheit bei ihrer Produktwahl", erklärt ein Marktbeobachter. Ebenso wichtig ist das Abkommen für Partner des angeschlagenen Netzwerkers. Erst jetzt können sie auf ihre Verträge setzen (siehe ComputerPartner 22/98, Seite 16). "Man kann jetzt bei Cabletron besser schlafen", glaubt auch Wolfgang Hackenberg, Direktor Communications Products bei Compaq in Dornach. Daß nunmehr "alle Gerüchte, wir wollten aus dem Netzwerkmarkt aussteigen, endgültig ad acta gelegt werden müssen", wertet er als erfreulichen Effekt. Wichtiger jedoch ist ihm, daß die Compaq-Pläne in Sachen E-Business jetzt "deutlich werden. Als erstes werden die Netzprodukte mitsamt Management-Software in PC-Umgebungen integriert. Binnen eines Jahres folgen die Alpha-Server", kündigt Hackenberg an. Als Ziel nennt er ein "webbasiertes Management für PC- und Alpha-Landschaften".
Bestandteil des Vertrages ist auch die Systemmanagementsoftware Spectrum, die seit Anfang Juli in einer unabhängig agierenden Geschäftseinheit untergebracht ist. Durch die eigene Geschäftsadresse soll sie nun als herstellerneutrale Management-Plattform um Kunden kämpfen. Obwohl Cabletron-Manager Bause darauf hinweist, daß "mehr als 50 Prozent der Spectrum-Kunden sonst nichts mit Cable-tron zu tun haben". (wl)
Compaq-Manager Hackenberg: "Bei Cabletron kann man jetzt besser schlafen."