Speicherchips werden intelligenter und billiger

15.03.1996
MÜNCHEN: Mit dem Pentium-Chip verzeichnet Intel stolze 75 Prozent Marktanteil im Markt für Speicherchips. Daran wird sich nichts ändern, wenn 1997 der Pentium Pro dem Pentium nachfolgt. Dann allerdings werden zunehmend billigere und intelligente 64-Bit-Mikrochips verschiedene Anwendungen unterstützen.DRAMs (Dynamic Random Access Memory) werden in allen Computern als Speicherchips verwendet. Und da dieser Markt zu zwei Dritteln von Intel-PCs bestritten wird, streicht Intel auch den Löwenanteil bei DRAM-SIMMs ein. Für Power-PCs, wie sie die Allianz aus Apple, IBM und Motorola für Macs, Workstations und Server anbietet, bleiben nach einer Studie von Marktforscher Meta Group schmale 15 Prozent übrig. Daran wird sich auch nichts ändern: Intel kann darauf bauen, daß viele Unternehmen den Pentium-Nachfolger Pentium Pro ab nächstem Jahr einsetzen werden.

MÜNCHEN: Mit dem Pentium-Chip verzeichnet Intel stolze 75 Prozent Marktanteil im Markt für Speicherchips. Daran wird sich nichts ändern, wenn 1997 der Pentium Pro dem Pentium nachfolgt. Dann allerdings werden zunehmend billigere und intelligente 64-Bit-Mikrochips verschiedene Anwendungen unterstützen.DRAMs (Dynamic Random Access Memory) werden in allen Computern als Speicherchips verwendet. Und da dieser Markt zu zwei Dritteln von Intel-PCs bestritten wird, streicht Intel auch den Löwenanteil bei DRAM-SIMMs ein. Für Power-PCs, wie sie die Allianz aus Apple, IBM und Motorola für Macs, Workstations und Server anbietet, bleiben nach einer Studie von Marktforscher Meta Group schmale 15 Prozent übrig. Daran wird sich auch nichts ändern: Intel kann darauf bauen, daß viele Unternehmen den Pentium-Nachfolger Pentium Pro ab nächstem Jahr einsetzen werden.

Allerdings weist die Meta Group darauf hin, daß die Margen für DRAMs im nächsten Jahr deutlich fallen werden. Als Grund für diese Annahme nennt sie das Vordringen sogenannter EDO-RAMs (Extended Data Out) und Burst EDO-RAMs (BEDO). Diese werden die DRAMs mit der einfacheren Fast Page Mode-Architektur (FPM) bei hochperformanten, für 32-Bit-Systeme eingesetzten PCs ablösen. Bei EDO- und Burst EDO-RAMs handelt es sich um Chips, die die Bandbreite herkömmlicher DRAMs mittels verbesserten Pagings sowie Ausnutzung des Cache-Speichers um 50 beziehungsweise 60 Prozent verbessern.

DRAM-Preise fallen erst 1997 deutlich

Konkret macht die Studie folgende Aussagen zur marktentwicklung: 1995 war die DRAM-Preisentwicklung relativ stabil. In diesem Jahr wird die Nachfrage nach DRAMs um etwa 20 Prozent zunehmen. Gleichzeitig sollen die Preise im vierten Quartal 1996 von derzeit durchschnittlich 33 Dollar auf 28 Dollar fallen, wobei davon auch die neuen EDO-RAM-Chips betroffen sein werden. Allerdings könnte es hier zu Lieferengpässen kommen.

Für das Jahr 1997 erwarten die Marktforscher einen Preisverfall von zirka 30 Prozent. Diesen führen sie auf die wachsenden Marktanteile von EDOs und BEDOs zurück (siehe Grafik).

64-MB-Chips werden sich 1997 durchsetzen

Die Handvoll Hersteller dieser Chips, neben Intel zum Beispiel IBM, LSI Logic, Micron, Samsung und Toshiba, rüsten laut der Studie gerade gemeinsam für die 32-Bit-Betriebssysteme und entsprechend speicherhungrige Anwendungen auf. Sie alle sind derzeit dabei, zirka 1,5 Milliarden teure Chip-Fabriken zu bauen.

Ab Ende 1996 werden besagte Hersteller daran gehen, kleinere Mengen der 64-MB-Chips auf den Markt anzubieten.

1997 dann sollen 64-MB-Chips den Markt durchdringen, wobei die Studie darauf aufmerksam macht, daß größere Stückzahlen unweigerlich die Preise auch für die Chips senken werden.

UMA-PCs sollen Multimedia salonfähig machen

Als weitere Marktentwicklung gibt die Studie den Wechsel bei Home-PCs zu sogenannten UMA-Systemen (Unified Memory Architecture) an.

Bei UMA handelt es sich um die Verschmelzung von Haupt- und Videospeicher-Chips in einem gemeinsamen DRAM-Speicher. Mittels dieses integrierten Chips soll es möglich sein, den immensen Speicherbedarf, den videofähige PCs fordern, auf zwei MB zu drücken und somit die Kosten für das System um zirka 30 Dollar zu verringern. Damit könnte der bislang sehr zögerliche Verkauf der Multimedia-PCs einen neuen Schub erfahren und Multimedia tatsächlich bei Home-PCs salonfähig machen. Die Meta Group erwartet, daß bis Ende dieses Jahres UMA-PCs zirka ein Viertel des Home-PC-Markts bestreiten könnten. (wl)

Abkürzungs-Verzeichnis

Dynamic RAM (DRAM):

Der gebräuchlichste Arbeitsspeicherchip

Extended Data Out (EDO) DRAM:

Diese Technologie ist auch unter der Bezeichnung HyperPage Modus bekannt. Sie ermöglicht höheren Datendurchsatz mittels der Verkürzung der sogenannten Page Mode Cycle Time des Standard RAMs

Fast Page Mode (FPM) DRAM:

Der Standard-Speicherchip für Videospeicher in Low-end-PCs

BURST EDO (BEDO) DRAM: Diese Technologie ermöglicht zusätzliche zehn Prozent Leistungsteigerung zum EDO DRAM. Der Grund dafür: Der zusätzliche, teure Second Level Cache für Bildspeicher wird überflüssig.

SIMM (Single Inline Memory Module): Einreihiges Speichermodul, das auf das Motherboard gesteckt wird.

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