Speichermarkt

11.07.1997
Wenn es einen Ausdruck gibt, der den Memory-Markt charakterisiert, ist es "ständiger Wandel". In den vergangenen drei Jahren gab es zahlreiche Entwicklungen, die die Memory-Industrie derzeit prägen. Ein kurzer Überblick über die wesentlichen Entwicklungen kann dazu beitragen, die gegenwärtige Situation und die nähere Zukunft des Speichermarktes besser einzuschätzen.

Wenn es einen Ausdruck gibt, der den Memory-Markt charakterisiert, ist es "ständiger Wandel". In den vergangenen drei Jahren gab es zahlreiche Entwicklungen, die die Memory-Industrie derzeit prägen. Ein kurzer Überblick über die wesentlichen Entwicklungen kann dazu beitragen, die gegenwärtige Situation und die nähere Zukunft des Speichermarktes besser einzuschätzen.

Ende 1995

- Die seit drei Jahren bestehende Allokation von DRAMs hält an.

- Die durchschnittliche Speicherausstattung von Rechnern beträgt 8 MB.

- Pentium-Rechner setzen sich rasch durch.

- EDO-RAM kommt auf den Markt.

- Windows 95 wird ausgeliefert.

- Zunehmend treten Probleme beim Mix von Systemen und Komponenten auf.

1996

- DRAM-Produktion übersteigt die Nachfrage und führt zu Überangebot.

- DRAM-Preise fallen um 78 Prozent.

- Die durchschnittliche Speicherausstattung von Rechnern beträgt 16 MB.

- Pentium 200-MHz-Rechner kommen auf den Markt.

- Windows NT 4.0 wird eingeführt.

1997

- Einführung des Pentium II.

- Die durchschnittliche Speicherausstattung von Rechnern erreicht - 4 MB.

- Die wachsende Grundausstattung mit Arbeitsspeicher schlägt sich in einer schwächeren Nachfrage am Upgrade-Markt nieder. Aufgrund des großen Angebots fällt der Preis für DRAM-Komponenten zwischen Januar und April um 48 Prozent.

- Die koreanische Regierung führt Exportbeschränkungen für 16 MB DRAMs ein. Die Preise werden volatil.

- DRAM-Hersteller verzeichnen starke finanzielle Verluste.

- Unterschiedliche Speicher-Architekturen: EDO und SDRAM am Markt.

Aus den genannten Faktoren lassen sich einige strukturelle Änderungen, die für die gesamte Memory-Industrie von Bedeutung sind, ableiten:

1. Mit dem Aufkommen unterschiedlicher DRAM-Architekturen wie SDRAM oder Rambus verschärft sich der Wettbewerb in der Industrie.

2. Die neuen Speichertechnologien führen zu dramatischen Veränderungen bei den Anforderungen für den Kundenservice.

3. Neue Geschäftsmodelle wie "Channel Assembly" oder "Build-to-order" verdrängen bisher übliche Management-Praktiken.

4. Die bisher gängigen Entwicklungs- und Herstellungsstandards werden obsolet. Um die Zuverlässigkeit von DRAMs der nächsten Generation wie SDRAM sicherzustellen, sind noch strengere Entwicklungs-, Design-, Test- und Qualitäts-Standards notwendig. Es ist zu erwarten, daß nur einige finanzstarke Hersteller von Speichermodulen, die über entsprechende technologische Erfahrung und die Fähigkeit zum flexiblen Reagieren auf den Markt verfügen, überleben werden. Um so wichtiger ist es für die Anwender, beim Umstieg auf die neuen Speichertechnologien ihre Lieferanten sehr sorgfältig zu wählen.

Quelle: Marina Sajitz, Kingston Technology Europe

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