Partners in Europe

"Spezialdistribution hat große Zukunft"

16.12.2008
Der TK-Distributor Partners in Europe will nicht ins allgemeine Wehklagen einstimmen, sondern hält ein zweistelliges Wachstum 2009 für realistisch.
"Wir sind in einer hervorragenden Ausgangsposition." Michael Padberg, Vorstand von Partners in Europe
"Wir sind in einer hervorragenden Ausgangsposition." Michael Padberg, Vorstand von Partners in Europe

Das Jahr 2009 wird eines unserer besten Geschäftsjahre", sagt Michael Padberg, Vorstand des TK-Distributors Partners in Europe (PiE). Das Unternehmen will wie 2008 auch im kommenden Jahr zweistellig wachsen. "Wir haben die Weichen für die Zukunft gestellt und sind in einer hervorragenden Ausgangsposition", erklärt Padberg. Der Manager, der für 2008 mit einem Umsatz von über 12 Millionen Euro rechnet, sieht sich als Gewinner der Krise: "Die großen Direktvertriebsorganisationen werden Federn lassen müssen." Während in Konzernen Mitarbeiter als Kostenfaktor betrachtet würden, seien sie für Partners in Europe der Schlüssel zum Wachstum: "Wir werden weitere Leute einstellen."

Zuwachs dank Konsolidierung

Auch die Konsolidierung des TK-Markts kommt PiE zugute. So profitiert das Unternehmen, das nach eigenen Angaben die einzige zertifizierte Siemens-Akademie betreibt, vom Einstieg der Gores-Gruppe bei der Siemens-Tochter Enterprise Communications (SEN). "SEN legt mehr Wert auf Zertifizierungen als zu Siemens-Zeiten", charakterisiert Padberg das "typisch amerikanische" Verhalten des Investors. In der Folge konnte die als Profit-Center geführte Padberg-Akademie ein Umsatzplus von 25 Prozent erwirtschaften, und das "bei hoher Profitabilität", so Padberg. Durch das Joint Venture von Siemens und Gores, das auch die Integration von Enterasys Networks umfasst, konnte PiE außerdem sein Portfolio ausbauen: "Wir sind der einzige Voice-Distributor von Enterasys in der D-A-CH-Region", sagt der Manager.

Wachstum soll aus der Distribution und durch eigene Neuentwicklungen kommen. "Wir haben noch was im Köcher", verspricht Padberg. Zur Systems 2007 hatte PiE sein erstes Eigenprodukt, die Netzwerk-Management-Appliance "Xnereus", vorgestellt, die seit circa einem halben Jahr auch ausgeliefert wird. "Xnereus findet immer mehr Zuspruch", freut sich Padberg, der die Zahl potenzieller Kunden auf fünf Millionen beziffert. Leider müsse man vor allem bei den Händlern Überzeugungsarbeit leisten: "Die Kunden akzeptieren das Produkt schneller als die Partner." Dabei sei die Umwandlungsrate "traumhaft". "Ich habe mit unserem Systemhaus PTC Xnereus bei fünf Kunden vorgestellt und vier Appliances verkauft."

Weniger rund läuft die Entwicklung bei "Xsip", dem SIP-Portal, über das Fachhändler selbst als Provider auftreten und kostengünstige VoIP-Telefonie anbieten können. Hatte Padberg zum Start des Angebots im September 2006 mit 100 angeschlossenen Fachhändlern bis Ende 2007 gerechnet, sind es heute gerade mal "knapp 50". Seit dem Carrier-Wechsel von Telefónica zu QSC laufe Xsip aber "immer besser", so Padberg. "SIP-Trunking wird Teil unserer Zukunft sein." (haf)

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