Nachfrage nach High Potentials steigt trotz Krise e

Spitzennachwuchs – woher nehmen und nicht stehlen?

21.09.2009
Firmen brauchen qualifizierte Nachwuchskräfte. Doch ist Auswahl ist alles andere als groß.

Trotz weltweiter Finanzkrise und rückläufigem Wirtschaftswachstum ist der Bedarf der Unternehmen an qualifizierten Nachwuchstalenten weiter gestiegen. Zudem haben viele Unternehmen Schwierigkeiten, die richtigen Top-Leute zu gewinnen. Während 2007 durchschnittlich 24 Absolventen, davon elf High Potentials, eingestellt wurden, planen Unternehmen in 2009 35 Absolventen, davon 23 High Potentials, zu rekrutieren. Vor allem Wirtschaftswissenschaftler, Informatiker und Ingenieure, vorzugsweise mit den Abschlüssen Diplom, Master oder Promotion, sind gefragt.

Allerdings können auch in diesem Jahr nicht alle vakanten Positionen besetzt werden: Bei 65 Prozent der Befragten kommen bis zu 25 Prozent der Wunschkandidaten nicht an Bord, mehr als ein Viertel der Studienteilnehmer können bis zu 50 Prozent der Wunschkandidaten nicht erfolgreich rekrutieren. Vor allem qualifizierte Informatiker, Ingenieure und Wirtschaftswissenschaftler sind schwer zu gewinnen. "Natürlich hat die Krise Auswirkungen auf das Rekrutierungsverhalten der Unternehmen. Wer aber nachhaltig handeln kann, der versucht heute die Topleute für morgen zu gewinnen. Dies ist natürlich leichter, wenn der Wettbewerb um die Talente weniger wird, das Gleiche gilt für Employer Branding und Personalmarketingmaßnahmen: Wer jetzt investiert, hat in Zukunft einen Vorsprung mit seiner Arbeitgebermarke. Gleichzeitig erfordert es hohen Aufwand, eine vernachlässigte Marke wieder neu zu positionieren, wenn die Krise vorbei ist", sagt Erik Bethkenhagen, Geschäftsführer von Kienbaum Communications.

Um den Bedarf an High Potentials zu decken, richten 70 Prozent der Unternehmen ihr Angebot konsequent an den Erwartungen des Nachwuchses aus. 91 Prozent der Unternehmen bieten eigenverantwortliche Projektarbeit; mehr als zwei Drittel locken mit Weiterbildungsmaßnahmen, Persönlichkeitstrainings und Direkteinstieg. Dies sind Ergebnisse der Studie "High Potentials 2008/2009", zum neunten Mal durchgeführt von der Managementberatung Kienbaum. Im Rahmen der Studie hat Kienbaum 189 Konzerne und mittelständische Unternehmen befragt.

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