Muss Microsoft zittern?

Splashtop bootet in Sekunden - Betriebssystem für Eilige

06.08.2008
Mit einer Neuerung warten diverse Notebooks von Ausus auf. Splashtop findet große Resonanz – man sieht es als Hebel an, um Microsoft auszubooten.

Von Wolfgang Leierseder


Als der taiwanische Anbieter Ausustek (Asus) anlässlich der Computermesse "Computex" Ende Mai ankündigte, er werde "einige Geräte, die auf der "Montevina"-Plattform von Intel basieren", mit einem Mini-OS (Operating System; OS) ausrüsten, wie Asus-Sprecher Holger Schmidt erklärte, ging diese Meldung weitgehend unter. Auch wenn Ausus nicht irgendjemand ist - das Unternehmen ist der weltweit größte Anbieter von Motherboards - wurde diese Meldung weitgehend nicht beachtet. Weshalb sie hier nachgeholt wird.

Das Linux-Betriebssystem heißt Splashtop, und der Anbieter ist das amerikanische Start-up-Unternehmen DeviceVM. Splashtop wurde von unserer amerikanischen Schwesterpublikation "PC World" zu den "25 innovativsten Produkten" des vergangenen Jahres gezählt, und der PC World-Kolumnist John Dvorak lies sich sogar zur Behauptung hinreißen, dieses OS sei die größte Bedrohung, die der größte Softwarekonzern der Welt jemals erlebt hat. Er meinte Microsoft.

Splashtop ist im BIOS-Chip integriert. Praktisch bedeutet das, den Computer binnen fünf bis zehn Sekunden hochfahren zu können und dann mittels des Browsers Firefox zu surfen, E-Mails zu verschicken und über Skype zu telefonieren. Ferner bietet das Betriebssystem einen Mediaplayer an, der Musik von der Festplatte abspielt, und ein Programm zur Darstellung von digitalen Bildern. Also für viele all das, was man braucht.

Während man also bereits im Internet surft, wird das Windows-Betriebssystem hochgefahren - bekanntlich kann das minutenlang dauern - oder eben nicht. Ob man das macht, entscheidet man selbst mittels eines Links auf der Oberfläche von Splashtop.

DeviceVM zufolge ist in Planung, demnächst weitere Rechner, darunter auch Desktop-PCs, mit diesem OS auszurüsten. Bei Asus nennt man das OS "Express Gate", es ist auf acht Notebooks und auf 27 Motherboards integriert. Und es verspricht, da es keine Daten speichert, bei Malware extrem sicher zu sein.

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