Sponsort Europa die X-Box?

14.03.2002

Am 14. März startet der X-Box-Verkauf in Europa. Nach eigenen Angaben will Microsoft in Europa in den ersten drei Monaten 1,5 Millionen dieser Konsolen an den Mann oder die Frau bringen. Diese erwartungsvolle Haltung dürfte jedoch einer Ernüchterung gewichen sein. Insider berichten, dass in den großen Retail-Märkten kaum Vorbestellungen für die X-Box vorliegen. Mehr als ein oder maximal drei Bestellungen pro Retail-Markt seien nicht eingegangen.

Einen Rückschluss auf die Vorbestellungen lässt sich auch von der Webseite des Online-Buchverkäufers Amazon ableiten. Dort befindet sich unter der Rubrik "PC & Viedeospiele" ein Zähler, der prozentual die Vorbestellungen der X-Box und Nintendos Gamecube wiedergibt. Stand der Bestellungen am 8. März: 34,26 Prozent X-Box und 65,74 Prozent Gamecube.

Dabei gilt aber zu beachten: Die X-Box wird ab dem 14.3. ausgeliefert und der Gamecube erst im Mai.

Der Hauptgrund des verhaltenden Interesses: Die X-Box ist in Europa zu teuer. Während in Amerika und Japan eine X-Box umgerechnet etwa 280 Euro kostet, liegt der Verkaufspreis in Deutschland mit 479 Euro deutlich höher. Böse Zungen behaupten nun, dass Microsoft mit den zusätzlichen Gewinnen in Europa den Verkauf der X-Box im japanischen und amerikanischen Markt sponsort.

Ebenfalls für den Verkauf nicht förderlich war mit Sicherheit die Meldung, dass Microsoft in Japan eine Rückrufaktion gestartet habe. Danach sollten die ausgelieferten X-Boxen eingelegte DVDs zerkratzen. Nach Aussage von Microsoft sei dies nur in einem Prozent aller Fälle vorgekommen. Und diese defekten Geräte würden anstandslos umgetauscht oder repariert. Eine Rückrufaktion fände laut Microsoft nicht statt.

Lesen Sie dazu auch den Offenen Brief auf Seite 3.

www.amazon.de

www.microsoft.de

ComputerPartner Meinung:

Die X-Box hat mit zwei Problemen zu kämpfen: Einmal ist sie im Vergleich zu anderen Spielekonsolen zu teuer und zum anderen ist das Spieleangebot noch recht dürftig. Aber mit der X-Box hat Bill Gates einen Fuß in der Tür zum lukrativen Konsolenmarkt, und aufgrund des finanziellen Polsters von Microsoft wird sich die X-Box auch durchboxen können. (jh)

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