Sprung in die 90-Nanometer-Klasse

05.02.2004
Intel hat seinen neuen Prozessor - Codename Prescott - vorgestellt. Einzig das Suffix "E" hinter der Taktangabe signalisiert den Prescott-Core. Von ComputerPartner-Redakteur Hans-Jürgen Humbert

Der Pentium 4 (Prescott-Core) wird komplett auf 30-Zentimeter-Wafern in 90-Nanometer-Technologie gefertigt. 125 Millionen Transistoren konnten auf einer Die-Fläche von nur 125 Quadrat-Millimetern untergebracht werden. Grundlage des Chips ist "Strained Silicon", übersetzt bedeutet der Begriff in etwa gestrecktes Silizium. Mit einem speziellen Verfahren wird dabei die Leitfähigkeit des Siliziums gesteigert, was geringere Verluste beim Stromtransport bedeutet. Eine zusätzliche Verbesserung der Die-elektrischen Eigenschaften der Kupferleiterbahnen sollen ebenfalls für eine geringere Stromaufnahme sorgen. Trotzdem ist der Leistungshunger des neuen Chips beträchtlich. Je nach benötigter Rechenleistung kann die Leistungsaufnahme bis zu 115 Watt betragen. Dementsprechend groß dimensioniert muss der Spannungsregler auf dem Motherboard sein.

Der Pentium 4 (E) kann auf einen 1 MB großen L2-Cache, einen 16 KB großen L1-Cache für Daten und einen 12.000 Bit großen Cache für Mikro-Instruktionen zugreifen. 13 neue in der Hardware implementierte Befehle (SSE3) sollen Streaming-Aufgaben, zum Beispiel Video-En- und -Decoding, schneller bewältigen.

Als Plattform für den neuen Prozessor dienen schon länger verfügbare Motherboards mit den Chipsätzen 865 und 875, sofern sie den gesteigerten Strombedarf der CPU decken können. Der Sockel ist unverändert PGA 478 geblieben.

Da Intel den Pentium 4 (E) für den Massenmarkt konzipiert hat, ist der Preis natürlich besonders wichtig. Die CPU wird es in vier Versionen mit den Taktfrequenzen 2,8, 3,0, 3,2 und 3,4 GHz geben.

Bei Abnahme von 1.000 Stück kosten die Chips je 178, 218, 278 und 417 Dollar.

<b>Kurzgefasst </b>

Hersteller: Intel

Produkt: Pentium 4 (E)

Produktgruppe: Prozessoren

Verfügbarkeit: ab sofort

Preis: 178 bis 417 Euro

+ hohe Rechenleistung

+ günstiger Preis

+ hohe Taktfrequenzen

- große Verlustleistung

- eventuell wird ein neues Motherboard benötigt

Meine Meinung: AMD muss sich warm anziehen. Mit der neuen CPU mischt Intel den Massenmarkt gehörig auf.

www.intel.de

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