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SSDs verkaufen

06.11.2012
Von  und Martin-Roger Jones
Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.
Die Technik der Flash-Disk ist ausgereift und in fast allen Belangen der klassischen SATA-Festplatte überlegen. Der hohe Preis schreckt jedoch noch viele Kunden ab.

In mobilen Geräten wie Smartphones, MP3-Playern und Tablets dominiert Flash-Speicher gegenüber ferromagnetischen Festplatten schon seit längerem. Nun hält die Flash-Disk - die gängige Bezeichnung lautet Solid State Drive / Disk (SSD) - zunehmend auch Einzug im Computer. Insbesondere Netbooks und Subnotebooks wie das Macbook Air haben die SSD salonfähig gemacht.

Geringere Kapazitäten und hoher Gigabyte-Preis

Genug Platz: SSDs von Toshiba mit bis zu 512 GB Kapazität
Genug Platz: SSDs von Toshiba mit bis zu 512 GB Kapazität

Je nach Kapazität und Flash-Speicher-Technik liegt der GB-Preis für SSDs zwischen 1,40 und 20 Euro. Für 2,5-Zoll-Laufwerke mit klassischer Magnettechnik muss der Kunde hingegen 10 bis 50 Cent pro Gigabyte berappen. Durchschnittlich kostet das Gigabyte bei einer Solid State Disk im jeweils günstigsten Fall also noch zehnmal so viel. Die Kapazitätslücken sind dagegen weitgehend geschlossen: 512-GB-Modelle gibt es unter anderem von A-Data, Kingston, OCZ, Super Talent oder Toshiba. OCZ bietet SSDs mit 1 TB Speichervolumen an. Sogar ein 2-TB-Modell gibt es - zum stolzen Preis von über 7.000 Euro.

Deutlich ungünstiger fällt der Vergleich mit 3,5-Zoll-Festplatten aus. Bei den Desktop-Modellen liegt der Gigabyte-Preis zwischen 5 Cent und 1,20 Euro. Im ungünstigsten Fall kostet bei dieser Gegenüberstellung das Gigabyte einer Solid State Disk also bis zum 400-fachen einer 3,5-Zoll-HDD.

Geräuschlos, sparsam und kaum kaputt zu kriegen

Ohne Elektromotor und bewegliche Teile: die Solid State Drive
Ohne Elektromotor und bewegliche Teile: die Solid State Drive

Kommen wir nun zu den Vorteilen, die SSDs gegenüber herkömmlichen Festplatten haben: Eine Solid State Drive arbeitet gänzlich ohne bewegliche Teile, ergo erzeugt die Festplatte auch kein Betriebsgeräusch. Zudem sind SSDs dadurch auch viel robuster als ferromagnetische Laufwerke, die im Betrieb Erschütterungen von maximal 350 G vertragen, während SSDs bis zu 1.500 G aushalten. Keine beweglichen Teile zu haben, macht SSDs obendrein unempfindlicher gegenüber übermäßiger Wärmeentwicklung: Sie vertragen eine Betriebstemperatur von bis zu 70 Grad Celsius, während herkömmliche 2,5-Zoll-Modelle bereits ab 55 Grad Celsius die Segel streichen.

Und sparsamer im Stromverbrauch sind SSD auch noch. Vor allem im Leerlauf glänzen sie mit extrem niedrigen Werten zwischen 0,06 und 0,6 Watt, während sich klassische 2,5-Zoll-Platten zwischen 0,5 und 2,0 Watt genehmigen. Aber auch die Verbrauchswerte unter Last liegen in einem genügsamen Bereich zwischen 0,15 und 2,5 Watt, insbesondere die Intel X25-M SSDSA2MH080G1 spielt hier mit 0,06 sowie 0,15 Watt eine Vorreiterrolle. All diese Eigenschaften prädestinieren SSD insbesondere für den Einsatz im Notebook und lassen klassische Scheibedreher schlecht aussehen.

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