Staatsanwalt durchsucht SdK-Geschäftsstelle in Wirecard-Affäre

29.07.2008
MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Staatsanwaltschaft München und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) haben in der Wirecard-Affäre die Geschäftsräume der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) und die Privatwohnungen von sechs SdK-Vertretern durchsucht. Oberstaatsanwalt Anton E. Winkler bestätigte am Dienstagabend gegenüber Dow Jones Newswires, dass infolge der Strafanzeige der Wirecard AG ein Ermittlungsverfahren wegen möglichem Insiderhandel und Marktmanipulationen eröffnet worden sei.

MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Staatsanwaltschaft München und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) haben in der Wirecard-Affäre die Geschäftsräume der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) und die Privatwohnungen von sechs SdK-Vertretern durchsucht. Oberstaatsanwalt Anton E. Winkler bestätigte am Dienstagabend gegenüber Dow Jones Newswires, dass infolge der Strafanzeige der Wirecard AG ein Ermittlungsverfahren wegen möglichem Insiderhandel und Marktmanipulationen eröffnet worden sei.

Zum weiteren Verlauf konnte sich Winkler noch nicht äußern, da die Hausdurchsuchungen bislang noch nicht ausgewertet seien.

Die SdK teilte zu der Durchsuchung mit, sie habe großes Interesse an einer umfassenden Aufklärung der Vorwürfe und werde die Staatsanwaltschaft und die BaFin bei den Ermittlungen mit allem Nachdruck unterstützen.

Ende der vorvergangenen Woche war ein Rechtsstreit zwischen der SdK und Wirecard ausgebrochen. Die SdK wollte die Beschlüsse der Wirecard-Hauptversammlung vom 24. Juni 2008 für nichtig erklären lassen. Der Vorwurf lautete, die Konzernrechungslegung des TecDAX notierten Unternehmens sei "in verschiedenen wesentlichen Punkten unvollständig und irreführend" gewesen.

Die Auseinandersetzung zwischen Wirecard und der SdK hatte Anfang der vergangenen Woche eine Wendung erhalten, nachdem bekannt geworden war, dass der stellvertretende SdK-Vorsitzende, Markus Straub, eine Position in der Aktie des Konzerns besaß, die von fallenden Kursen profitiert ("Shortposition"). Straub trat daraufhin am Mittwoch von seinem Vorstandsposten zurück, "um weiteren Schaden von der SdK abzuwenden".

Webseiten: www.sdk.org http://www.wirecard.de http://www.bafin.de http://www.justiz.bayern.de/sta-muenchen -Von Nico Schmidt; Dow Jones Newswires; +49 - (0)69 297 25 100; nico.schmidt@dowjones.com DJG/ncs/roa

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