Stadt München entscheidet sich für Linux

30.05.2003
Was sich bereits in dem Votum der SPD-Stadtratsfraktion vom Montag angedeutet hatte, ist nun Realität: die Verwaltung der Stadt München wird mittelfristig all ihre rund 14.000 PCs auf das Betriebssystem Linux umstellen. Das beschloss vorgestern der Stadtrat in einer Vollversammlung. Gegen diese Entscheidung votierte lediglich die CSU-Fraktion. „Mit dieser strategischen Weichenstellung sichert sich München eine größere Hersteller-Unabhängigkeit“, argumentierte Oberbürgmeister Ude. Ferner wolle man als die drittgrößte Stadt Deutschlands für mehr Wettbewerb im Software-Markt sorgen. Dem stimmte auch Martin Häring, Marketinglieter von Sun Microsystems Deutschland zu: „Durch diesen Entschluss setzt München ein Zeichen für alle Kommunen sowie den Mittelstand, sich aus der Umklammerung eines Monopols zu befreien“. Da halfen auch Microsofts Wehklagen über Wettbewerbsverzerrung sowie ein letztes verzweifeltes Angebot nicht mehr: Der 30-Millionen-Auftrag der Stadt München zur Umrüstung ihrer Clients ging an IBM und Suse. Bei der Umstellung der PCs auf Linux sollen auch Mitarbeiter der Technischen Universität München behilflich sein. Suses Vorstand Richard Seibt sah sich gleich zu einem historischen Vergleich veranlasst: „Was in der großen Weltpolitik der Fall der Berliner Mauer war, das wird dieses Votum in unserer Branche sein.“Für Microsoft bedeutet Münchens Entscheidung einen beträchtlichen Prestige-Verlust. Unternehmenssprecher Hans-Jürgen Croissant glaubt, dass damit Steuergelder verschwendet werden: „Wir sind der Überzeugung, dass unser Angebot das wirtschaftlichste war.“ Um eine Open-Source-Lawine aufzuhalten, hatte Microsoft rasch reagiert und die Preise für die eigene Office-Suite weltweit um 15 Prozent gesenkt. (rw)

Was sich bereits in dem Votum der SPD-Stadtratsfraktion vom Montag angedeutet hatte, ist nun Realität: die Verwaltung der Stadt München wird mittelfristig all ihre rund 14.000 PCs auf das Betriebssystem Linux umstellen. Das beschloss vorgestern der Stadtrat in einer Vollversammlung. Gegen diese Entscheidung votierte lediglich die CSU-Fraktion. „Mit dieser strategischen Weichenstellung sichert sich München eine größere Hersteller-Unabhängigkeit“, argumentierte Oberbürgmeister Ude. Ferner wolle man als die drittgrößte Stadt Deutschlands für mehr Wettbewerb im Software-Markt sorgen. Dem stimmte auch Martin Häring, Marketinglieter von Sun Microsystems Deutschland zu: „Durch diesen Entschluss setzt München ein Zeichen für alle Kommunen sowie den Mittelstand, sich aus der Umklammerung eines Monopols zu befreien“. Da halfen auch Microsofts Wehklagen über Wettbewerbsverzerrung sowie ein letztes verzweifeltes Angebot nicht mehr: Der 30-Millionen-Auftrag der Stadt München zur Umrüstung ihrer Clients ging an IBM und Suse. Bei der Umstellung der PCs auf Linux sollen auch Mitarbeiter der Technischen Universität München behilflich sein. Suses Vorstand Richard Seibt sah sich gleich zu einem historischen Vergleich veranlasst: „Was in der großen Weltpolitik der Fall der Berliner Mauer war, das wird dieses Votum in unserer Branche sein.“Für Microsoft bedeutet Münchens Entscheidung einen beträchtlichen Prestige-Verlust. Unternehmenssprecher Hans-Jürgen Croissant glaubt, dass damit Steuergelder verschwendet werden: „Wir sind der Überzeugung, dass unser Angebot das wirtschaftlichste war.“ Um eine Open-Source-Lawine aufzuhalten, hatte Microsoft rasch reagiert und die Preise für die eigene Office-Suite weltweit um 15 Prozent gesenkt. (rw)

Zur Startseite