Standpunkt

14.01.1999

Sind Fachhändler wirklich gut beraten, die PCs selbst zu assemblieren? Diese These wird immer häufiger hinterfragt. Daß Markenhersteller es bevorzugen, wenn Wiederverkäufer nicht als Konkurrent auftreten ist selbstverständlich. Als Alternative wird Assemblierern gerne BTO (Build-to-Order) ans Herz gelegt. Doch ist der Individual-PC wirklich ein Ersatz? Ich für meinen Teil kann Händler gut verstehen, die skeptisch sind. Zum Jahreswechsel wurde es Zeit, meinen Pentium 133 durch ein neues Modell zu ersetzen. Ein PC von der Stange kam natürlich nicht in Frage. Außerdem sollte das Ding auch nicht zu teuer sein. Zum selbstkonfigurieren fehlte die Zeit, also schien ein individuell erstellter Rechner die richtige Wahl zu sein. Frohen Mutes wandte ich mich an einen Anbieter, der für seine Aktivitäten in diesem Bereich wohl bekannt ist. Ein Angebot ließ jedoch auf sich warten. Eine Bestellung per Internet scheiterte ebenfalls. Hinzukommt, daß das Auswahlmenü nicht alle geforderten Komponenten bereithielt. So sah das Built-to-Customer-Programm zu diesem Zeitpunkt einen PC mit Voodoo Banshee Karte nicht vor. Man könnte dies als Einzelschicksal abhaken, doch ein Kunde ist doch in gewissem Maße eine zuvorkommende Behandlung gewohnt. Wenn es dem Anbieter schon nicht gelingt, mir meinen Wunsch-PC zu bauen, zweifle ich sehr daran, daß es Händlern besser ergeht. Letztendlich bin ich doch noch fündig geworden und habe binnen fünf Tagen einen Top-Rechner nach meinen Wünschen bekommen. Scheinbar sind bei kleineren Anbieter Besteller mit kleinen Mengen besser aufgehoben. Ich kann Händler gut verstehen, die weiter auf ihre eigenen Künste setzen.Karl Fröhlich

KarlFroehlich@compuserve.com

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