Start der Imagebefragung zu PC-Herstellern

15.10.1998

MÜNCHEN: Wie klappt die Zusammenarbeit mit PC-Herstellern, und wie schätzt der Fachhandel die PC-Produkte von Deutschlands vier größten Rechneranbietern ein? ComputerPartner startet in dieser Ausgabe eine neue Reihe der Imagebefragung zu Rechneranbietern.Compaq steht als erstes Unternehmen auf dem Prüfstand. Das Marktforschungsinstitut TechConsult in Kassel befragte dazu knapp 100 IT-Händler, die Compaq-Produkte vertreiben.

Das Urteil zu den Produkten fiel einstimmig aus: "Compaq hat hochwertige und technisch sehr gute Geräte." Das größte Sorgenkind des Handels ist das Preis-Leistungs-Verhältnis. In diesem Punkt weicht die Erfüllung am weitesten von den Anforderungen ab. "Die Produkte sind etwas zu teuer", meint etwa der Geschäftsführer eines Systemhauses in Halle. "Die Projektpreise sind eher schlecht", bemängelt eine Vertriebsmitarbeiterin eines Karlsruher Systemhauses.

Das Aufrüsten der Geräte sollte nach Ansicht der Händler einfacher sein, die Leistungsfähgkeit der Systeme steht aber außer Frage. Nur leise Kritik erntet Compaq für die Kompatibilität, die Installationsfreundlichkeit und die Qualität der Einzelkomponenten. Allen anderen Anforderungen kommen die Compaq-Produkte nach oder liegen in der Bewertung sogar darüber. Nicht ganz so harmonisch ist das Bild von Compaq als Lieferant. Für die Einhaltung der Liefertermine und die Lieferfähigkeit hagelt es Kritik von den Befragten: "Im Schnitt würde ich Compaq nur ein 'ausreichend' für Lieferfähigkeit ins Zeugnis schreiben", klagt der Chef eines württembergischen Systemhauses. In diesen beiden Punkten hat sich bei Compaq seit der letzten Befragung (siehe ComputerPartner Nr. 1/97, Seite 10) offensichtlich nichts geändert. Oft bekäme man Produkte über die Distis schneller als vom Hersteller direkt, und das sogar manchmal zum besseren Preis, berichtet Guido Wagner, Niederlassungsleiter der Microtec GmbH in Bingen.

In Sachen Hotline hat Compaq zugelegt, aber die hat dafür ihren Preis:

"Die Hotline ist viel zu teuer", war eine oft gehörte Aussage. Die meisten versuchen sich anderweitig zu behelfen, zum Beispiel indem sie Infos über das Internet oder über eine Lotus-Notes-Anbindung beschaffen.

Das Einräumen von Rabatten ist immer ein heikler Punkt. "Ich wünsche mir ein klareres Pricing. Compaq macht überall Spezialpreise. Ich fände es viel besser, wenn sich Handelshäuser nicht über den Preis, sondern über das, was sie können, qualifizieren", äußert der württembergische Systemhaus-Chef seinen Unmut.

Die Betreuung der Vertriebspartner könnte auch besser sein, finden die befragten Händler.

Daß Compaq nicht direkt vertreibt, rechnen die Vertriebspartner dem Hersteller hoch an. Lob erntet er auch für die Garantieabwicklung, die Technologieführerschaft und die Vermarktungsstrategie. (is)

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