Steigender Beratungsbedarf

07.09.1998

DÜSSELDORF: Entgegen der Entwicklung im deutschen Einzelhandel, der einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen muß, gibt es in der Beratungsbranche Grund zum Aufatmen: Der Bedarf an Strategieberatung für Wachstum steigt wieder.Während der Umsatz im deutschen Einzelhandel in den letzten drei Jahren leicht zurückging (1997: 714 Milliarden Mark, 1994: 715,1 Milliarden Mark), kann sich die Beratungsbranche freuen:

Laut Christoph Rohe, Geschäftsführer der Kurt Salmon Associates

(KSA) GmbH in Düsseldorf, erfreuen sich nicht nur Effizienzsteigerungsprojekte von Industrie und Handel erhöhter Nachfrage, sondern auch die Beratung bei der Suche nach Wachstums- und Innovationsstrategien und deren Umsetzung. Anhand einer Umfrage stellte KSA fest, daß durchschnittlich lediglich 50 Prozent der erarbeiteten Strategien von den Unternehmen umgesetzt werden könnten. Hauptursachen seien mangelnde Verbindlichkeit und Ergebnisorientierung der Strategien. "Es ist nicht unbedingt fehlende Innovationskraft, sondern häufig eine Umsetzungsschwäche, die deutsche Unternehmen im Wachstum hemmt", erklärt Rohe den schwachen Erfolg in der praktischen Anwendung.

Vom branchenbezogenen Aufwärtstrend profitiert unter anderem auch die auf Konsumgüterindustrie und Handel spezialisierte Unternehmensberatung KSA selbst. So meldet das Unternehmen etwa für das vergangene Geschäftsjahr einen weltweiten Umsatzzuwachs um 32,4 Prozent auf 167,2 Millionen Mark.

Laut einer Studie des amerikanischen Marktforschungsinstituts Kennedy Research Group belegt KSA mit einer jährlichen Wachstumsrate von 22,3 Prozent (1992 bis 1996) den siebten Platz der weltweit am stärksten wachsenden Beratungsunternehmen. Knapp 60 Prozent des Europa-Umsatzes entfällt auf die KSA GmbH, die nach eigenen Angaben einen Umsatzsprung um 10,3 Prozent auf 18,2 Millionen Mark erzielen konnte, während die deutsche Beratungsbranche 1997 im Durchschnitt lediglich um sieben Prozent zulegte. (taf)

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