Steigt IBM aus dem PC-Geschäft aus?

25.05.2000

Die Verluste von IBM im ersten Quartal sind erneut exorbitant. Von über einer Milliarde Dollar Miese ist die Rede. Neue Gerüchte über eine mögliche Aufgabe des PC-Geschäftes sind die Folge.

Unruhe unter den Partnern. Laut einer Nachricht bei "Focus Online" will IBM den Verkauf von PCs im Fachhandel einstampfen und sich rein auf den Direktvertrieb konzentrieren oder das PC-Geschäft sogar komplett aufgeben.

Felix Rümmele, PC-Marketing-Chef bei der IBM Deutschland Informationssysteme GmbH, verweist solche Angaben in das Reich der Märchen: "Das ist eine echte Falschmeldung. Diese Gerüchte tauchen nach jedem Quartal von neuem auf. Tatsache ist, dass wir mit unseren Net-Vista-Produkten gerade eine ganz neue Marketing-Kampagne gestartet haben, die IBM über 100 Millionen Dollar kos-tet. So etwas machen wir doch nicht, um kurz darauf alles wieder über den Haufen zu werfen."

Den Verlust von einer Milliarde Dollar in den Unternehmensbereichen PC und Plattenspeicher kann Rümmele offiziell noch nicht bestätigen, er will ihn aber auch nicht völlig von der Hand weisen.

Um den mageren Marktanteil im deutschen PC-Business von 4,5 Prozent im Q1 zu vergrößern, will sich Big Blue künftig breiter aufstellen. Bereits im April hat PC-Geschäftsleiter Michael Cerny angekündigt, zu diesem Zweck die Vertriebsallianzen mit Comtech und Vobis zu "überarbeiten".

Ob und wie das bisherige Konzept mit den "Aptiva"-Rechnern fortgeführt wird, sei noch nicht klar. Man wolle erst einmal abwarten, wie erfolgreich die Net-Vista-Produkte anlaufen, so Rümmele. Zwar gebe es auch weiterhin die Möglichkeit, dass Comtech und Vobis IBM-Rechner in Lizenz bauen, wie das genau aussieht, sei aber noch nicht klar. (akl)

www.de.ibm.com

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