Sterben auf Raten: Peacock-Geschäftsführer Becker und Gläser sind freigestellt

20.12.2002
„Schöne Weihnachten" - gestern Abend um 17.01 Uhr platzte die nächste Bombe, gezündet in Soest. Peter Becker, Geschäftsführer der Peacock GmbH & Co KG und Erich Gläser, als Geschäftsführer bisher zuständig für die Eigenmarken Peacock und Targa (Actebis) für die Peacock Private Label, wurde der Stuhl vor die Tür gesetzt. Oder wie es offiziell heißt: „mit sofortiger Wirkung [...] von ihren Positionen freigestellt". Die Begründung für diesen Schritt mag für manchen wie Hohn klingen: „Die Geschäftsführung der Actebis Holding zieht damit die Konsequenz aus den anhaltend schlechten Zahlen im Peacock Distributionsgeschäft sowie bei einem Teil der Eigenmarken." Dabei sollte nicht vergessen werden, dass Peacock - zum Beispiel in punkto Eigenmarkenstrategie - bereits seit über zwei Jahren von Soest nur noch zum reinen Befehlsempfänger degradiert wurde, wie so mancher Marktkenner bereits seit längerem kritisiert. Weiter schreibt Actebis in seinem offziellen Statement von gestern Abend: „Die Stelle von Erich Gläser wird nicht neu besetzt. Neuer Geschäftsführer bei Peacock wird Jörg Nieder." Die Abberufung kam für die beiden Peacock-Manager wohl selbst überraschend. Noch in der vergangenen Woche machte Becker im Gespräch mit ComputerPartner nicht den Eindruck, als ob er sich auf seinen Abschied vorbereite. "Ich bleibe hier, solange man mich haben will", antwortete er lachend auf die Frage, ob er dem Unternehmen erhalten bleibe.Nieder, 39, ist „langjähriger Mitarbeiter der Actebis-Gruppe", so das Unternehmen. Er hat als Projektleiter die Actebis-Niederlassung in Tschechien gegründet, Österreich als kommissarischer Geschäftsführer umstrukturiert und aufgebaut und als Geschäftsführer die polnische Niederlassung neu ausgerichtet. Bereits Anfang Dezember hatte die Actebis-Gruppe angekündigt, 200 Arbeitsplätze abzubauen. ComputerPartner-Online berichtete. 100 Mitarbeiter von den 200 Betroffenen sollten bei Peacock entlassen werden. Gemeinsam mit dem Betriebsrat arbeitete die Geschäftsführung an einem Sozialplan. Der Peacock-Einkauf, entgegen aller Versprechungen, ihn mit dem Actebis-Einkauf zusammenzulegen, wird aufgelöst. Nach dem Rausschmiss von Becker und Gläser und der bereits laufenden Auflösung einzelner, aber wichtiger Peacock-Abteilungen darf wohl die Frage erlaubt sein: Was wird am 1. Januar von Peacock überhaupt noch übrig sein? (ch)

„Schöne Weihnachten" - gestern Abend um 17.01 Uhr platzte die nächste Bombe, gezündet in Soest. Peter Becker, Geschäftsführer der Peacock GmbH & Co KG und Erich Gläser, als Geschäftsführer bisher zuständig für die Eigenmarken Peacock und Targa (Actebis) für die Peacock Private Label, wurde der Stuhl vor die Tür gesetzt. Oder wie es offiziell heißt: „mit sofortiger Wirkung [...] von ihren Positionen freigestellt". Die Begründung für diesen Schritt mag für manchen wie Hohn klingen: „Die Geschäftsführung der Actebis Holding zieht damit die Konsequenz aus den anhaltend schlechten Zahlen im Peacock Distributionsgeschäft sowie bei einem Teil der Eigenmarken." Dabei sollte nicht vergessen werden, dass Peacock - zum Beispiel in punkto Eigenmarkenstrategie - bereits seit über zwei Jahren von Soest nur noch zum reinen Befehlsempfänger degradiert wurde, wie so mancher Marktkenner bereits seit längerem kritisiert. Weiter schreibt Actebis in seinem offziellen Statement von gestern Abend: „Die Stelle von Erich Gläser wird nicht neu besetzt. Neuer Geschäftsführer bei Peacock wird Jörg Nieder." Die Abberufung kam für die beiden Peacock-Manager wohl selbst überraschend. Noch in der vergangenen Woche machte Becker im Gespräch mit ComputerPartner nicht den Eindruck, als ob er sich auf seinen Abschied vorbereite. "Ich bleibe hier, solange man mich haben will", antwortete er lachend auf die Frage, ob er dem Unternehmen erhalten bleibe.Nieder, 39, ist „langjähriger Mitarbeiter der Actebis-Gruppe", so das Unternehmen. Er hat als Projektleiter die Actebis-Niederlassung in Tschechien gegründet, Österreich als kommissarischer Geschäftsführer umstrukturiert und aufgebaut und als Geschäftsführer die polnische Niederlassung neu ausgerichtet. Bereits Anfang Dezember hatte die Actebis-Gruppe angekündigt, 200 Arbeitsplätze abzubauen. ComputerPartner-Online berichtete. 100 Mitarbeiter von den 200 Betroffenen sollten bei Peacock entlassen werden. Gemeinsam mit dem Betriebsrat arbeitete die Geschäftsführung an einem Sozialplan. Der Peacock-Einkauf, entgegen aller Versprechungen, ihn mit dem Actebis-Einkauf zusammenzulegen, wird aufgelöst. Nach dem Rausschmiss von Becker und Gläser und der bereits laufenden Auflösung einzelner, aber wichtiger Peacock-Abteilungen darf wohl die Frage erlaubt sein: Was wird am 1. Januar von Peacock überhaupt noch übrig sein? (ch)

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