Steuerprüfung bei Siemens zieht Ermittlungen nach sich

28.01.2008
WIEN (Dow Jones)--Die von der Staatsanwaltschaft Wien angekündigten Ermittlungen gegen die Siemens AG Österreich sind auf eine Steuerprüfung beim Konzern zurückzuführen. Wie die Österreich-Tochter des deutschen Technologiekonzerns am Montag mitteilte, hat sie die Steuerbemessungsgrundlage korrigieren müssen.

WIEN (Dow Jones)--Die von der Staatsanwaltschaft Wien angekündigten Ermittlungen gegen die Siemens AG Österreich sind auf eine Steuerprüfung beim Konzern zurückzuführen. Wie die Österreich-Tochter des deutschen Technologiekonzerns am Montag mitteilte, hat sie die Steuerbemessungsgrundlage korrigieren müssen.

Im Rahmen einer Steuerprüfung seien Zahlungen an Vertragspartner im Ausmaß von rund Mio 50 EUR im Zeitraum von 2000 bis 2006 nicht als steuerliche Betriebsausgaben eingestuft worden, da der Verwendungszweck der Gelder nicht nachgewiesen werden konnte.

Von Seiten der Finanzbehörde sei aber dezidiert festgehalten worden, dass keine Hinweise auf strafrechtlich relevante Sachverhalte festgestellt wurden, hieß es weiter. Insbesondere hätte die Finanzbehörde keine Geld- und Sachzuwendungen, deren Gewährung oder Annahme mit gerichtlicher Strafe bedroht ist, welche zu einem Abzugsverbot führen würden, festgestellt.

Siemens Österreich habe die Staatsanwaltschaft Wien über diesen Umstand in Kenntnis gesetzt und stehe mit allen gewünschten Informationen zur Verfügung. Die Staatsanwaltschaft Wien hatte am Berichtstag auf Anfrage von Dow Jones Newswires bestätigt, dass sie gegen die Siemens-Tochter Ermittlungen einleiten werde.

"Es besteht der Verdacht strafbarer Taten", sagte deren Sprecher Gerhard Jarosch zu Dow Jones Newswires und bestätigte damit Presseberichte vom Wochenende. Einen konkreten Tatverdacht gebe es noch nicht, sagte Jarosch.

Die Ermittlungen richten sich gegen Siemens Österreich. Ausgelöst wurden sie durch Angaben des Mutterkonzerns vergangene Woche im Zuge der Hauptversammlung. Danach war die vom Siemens-Konzern mit der Aufklärung beauftragte US-Anwaltskanzlei Debevoise & Plimpton für die Jahre 2000 bis 2006 auf dubiose Zahlungen im Gesamtvolumen von 60 Mio EUR gestoßen. 50 Mio EUR entfallen auf Siemens Österreich, weitere 10 Mio EUR auf die Tochter VAI.

Webseite: http://www.siemens.at DJG/hed/jhe

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